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Titel: Art & Pop & Crossover · von Roberto Ohrt · S. 220 - 226
Titel: Art & Pop & Crossover , 1996

Don Van Vliet
»Genügend Leute wollten mich in den Rock-Zirkus reinpressen, aber ich hab’ sie alle verarscht«

Ein Porträt von Roberto Ohrt
Einführung von Paolo Bianchi

»Musik war in dieser Generation – und noch stärker am Ende der 70er Jahre, als die von Don van Vliet vorgestellten experimentellen Möglichkeiten in viel größerem Maße genutzt wurden – stets zugänglicher als Kunst. Insbesondere Malerei galt dieser Generation als Synonym für Unzeitgemäßes, veraltet oder sogar korrupt.«
Roberto Ohrt

Stand up to be discontinued

Die knappe, prägnante, ja programmatische Formel von Don van Vliet alias Captain Beefheart ist appellativ und geheimnisvoll zugleich: “Stand up to be discontinued!”, so der aus einer seiner Gedichtzeilen gewählte Titel der letzten Wanderausstellung 1993/94 mit Stationen in Bielefeld, Odense (Dänemark) und Brighton (England).

Wenn einer etwas von sich gibt, gibt er auch etwas von sich – dieser Umstand macht jede Nachricht zu einer kleinen Kostprobe der Persönlichkeit. Wenn einer etwas von sich gibt, will er in der Regel auch etwas bewirken. Don van Vliet wird nachgesagt, daß er kein Freund geradlinigen Denkens sei. Er sei vielmehr ein kreativer Konversationskünstler, der unerwartete Gedankensprünge mache, einen weiten Horizont, einen wilden Sinn für Humor und ein gutes Gedächtnis besitze.

“Stand up to be discontinued”: Kann van Vliets Kampfspruch dahin gehend interpretiert werden, daß im Leben (und in der Kunst) Brüche, Zufälle, Diskontinuitäten und menschliches Handeln nicht zugunsten von langfristigen Kontinuitäten, Attitüden und Strukturen vernachlässigt werden dürfen? Die vorrangigen Themen des einstigen Songwriters und ehemaligen Wüstenmenschen Captain Beefheart (er lebte sechs Jahre lang in einem Wohnwagen in der Mojave-Wüste) sind…



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