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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 228 - 229
Ausstellungen: Berlin , 2018

Hello World.

Revision einer Sammlung
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart 28.04. – 26.08.2018
von Peter Funken

Es ist eine Mega-Show und Attraktion des Berliner Kunstsommers. Natürlich soll und will diese Ausstellung mehr sein als ein touristisches Event; ihre acht Kuratoren, darunter Udo Kittelmann (Direktor der Nationalgalerie) und Gabriele Knapstein (Leiterin des Hamburger Bahnhof) verstehen „Hello World“ als selbstkritische Untersuchung der Sammlungen der Nationalgalerie, die vorwiegend westliche Ausrichtung besitzen. Gefragt wird: „Wie könnten die Sammlungen heute aussehen, hätte ein globales Verständnis ihren Kunstbegriff und damit ihre Genese geprägt?“ Gearbeitet wird mit den umfangreichen Beständen der Staatlichen Museen zu Berlin, aber auch mit Leihgaben. Der gesamte Ausstellungsraum des Hamburger Bahnhofs ist Ort von „Hello World“, wobei auch in ständige Ausstellungsbereiche, z.B. in die Sammlung Marx, Arbeiten implementiert wurden. 300 KünstlerInnen sind mit Werken vertreten, zahlreiche Artefakte, Dokumente, Briefe, Bücher und Zeitschriften werden gezeigt. Die Revision geschieht in 13 Kapiteln, die exemplarisch veranschaulichen, dass und wie die Kunst und mehr noch die KünstlerInnen dieser Welt schon immer Kontakt suchten und fanden, wie sich Menschen und Kulturen gegenseitig inspirierten und beeinflussten, dass die Kunst der Moderne von Anbeginn international verflochten war, und wie nachhaltig diese Moderne von der Kunst anderer Kontinente profitiert hat. Der westliche und eurozentristische Blick auf die Entwicklung der 1. Moderne erweist sich demnach als reduziert, falsch und zu revidieren.

Eigentlich sind solche, der Ausstellung zugrunde liegenden Thesen nicht ganz neu, doch vorgetragen in einer so großen, komplexen und detailreichen Ausstellung dann doch. Mit 800.000 Euro hat die Bundeskulturstiftung das Projekt gefördert. Es passt…

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