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Titel: Künstlerpaare · S. 172 - 175
Titel: Künstlerpaare , 1990

Horakova & Maurer

Das im österreichischen Fürstenfeld lebende Künstlerpaar Tamara Horakova und Ewald Maurer (geb. 1947 in Havl. Brod/CSSR bzw. in Fürstenfeld/Steiermark) hat 1984 begonnen, zusammen Gemeinschaftsarbeiten zu realisieren. Vorher schufen die beiden Künstler, seit ihrer ersten Begegnung 1968 in Wien, eigene Werkgruppen.

Die jüngsten Ensembles von Tamara Horakova & Ewald Maurer markieren ein intellektuell gefärbtes sensualistisches “Gleiten und Rollen” (Bildtitel) im starken Sog Bild gewordener historisch-politischer und gesellschaftlich-kultureller Realität. Vor allem seit der gemeinsamen Arbeit (ab 1984), die den berufsbedingt aufgesplitteten Alltag des Künstlerpaares vollkommen durchdringt und den beeinflußbaren Lebensrhythmus in jeder Minute bestimmt (“Wir sprechen sofort nach dem Aufstehen bis zum Schlafengehen immer von neuem unsere Arbeiten durch”), richtete sich der Blick in rigoroser Weise auf das Phänomen der De-Konstruktion und des Transfers geschauter und aufgespürter Bildwelten. Grundsätzlich bleibt keine Richtung nach außen, auch nicht jene in scheinbar ausgereizte Trivialästhetik, ausgespart. Die aus der kategorischen Öffnung des Geistes sorgsam aufgebaute Offenheit des Blicks filtert aus dem bloßliegenden Angebot alltäglicher Bildchiffren ebenso wie aus dem historischen Katalog oft vordergründiger Zeugenschaft den Symbolwert des Allgemeinen aus dem Besonderen aus. Die stupende Variabilität der Erscheinungsformen in den Werkgruppen von Horakova & Maurer – seit Jahren stellen die beiden kein Werk ein zweites Mal aus – gründet auf dem immer wieder neu verknüpften Netz der Assoziationsketten, die in unterschiedlichen Gliederlängen und -stärken aufgereiht werden. Sie fußt aber auch auf der zwar nicht wissenschaftlich-systematisch, sondern vielmehr intuitiv-künstlerisch vielschichtig genutzten und kalkulierten Symbolqualität. Da diese nicht dem Fundus individueller Mythologien entspringt, sondern in ständiger Referenz zur…

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