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Titel: Künstlerpaare · S. 178 - 180
Titel: Künstlerpaare , 1990

Jones & Ginzel

Kristin Jones (geb. 1956 in Washington D.C.) und Andrew Ginzel (geb. 1954 in Chicago) sehen analytischen Konzepten oder dem “aporetischen Dilemma” von Kultur beinahe wie fremde, ausserirdisch freundliche Wesen zu. Wenn ihre Arbeit “World View II” heisst, dann ist sie so gemeint und wird sogar als “Freudenfest” gepriesen. Wenn beide in New York einen “Sphärischen Sturm” entfesseln, dann dauert er vier Minuten an und kann über Knopfdruck, ausgelöst an einem Galerienschaufenster, beobachtet werden. Es ist, als ob der Kunstbetrachter auf offener Strasse zunächst einen Gutenachtkuss verdient. Andere Werke, “Seraphim” von 1985 oder “Analemma” von 1988, haben in ihren Worten einen “Aufschrei nach Bedeutung und Ehrfurcht” oder das Konzept von “Sterblichkeit” und “Unsterblichkeit” ausgedrückt. Ihre Installation namens “Vis-à-Vis” sollte für ein Vierteljahr das Unendlichkeitserlebnis bescheren, wieder andere Werke schlossen die Erfahrung von “unmittelbarer Gefahr” und des “Abgrunds von Chaos” ein.

Beide Künstler entstammen eigentlich geordneten und gut bürgerlichen Verhältnissen. Kristin Jones kommt aus der Familie eines amerikanischen Diplomaten und hat die Jahre ihrer Kindheit in verschiedenen Ländern Europas verbracht und dort auch ihre Schulbildung erworben. Anschliessend hat sie an fünf verschiedenen Kunstakademien studiert, wozu für ein Jahr auch die St. Martins School of Art gehörte. Heute bildet sie das “Herz” des Künstlerpaars und ist vor allem für die sprachliche Formulierung der Konzepte zuständig. Andrew Ginzel, der Sohn zweier bekannter Künstler aus Chicago, hat als Autodidakt begonnen und sein Land vergleichsweise selten verlassen. Aber er war für längere Zeit in Rom und hat viele Jahre lang bei Projekten von Alice Aycock,…

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