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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 306 - 309
Ausstellungen: Berlin , 2015

Peter Funken
Ich kenne kein Weekend

»Aus René Blocks Archiv und Sammlung«
Landesmuseum Berlin, 16.9.2015 – 15.2.2016

Mit bemerkenswerten Ausstellungen widmen sich Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) und Berlinische Galerie dem vielfältigen, interdisziplinären Wirken des Galeristen und Kurators René Block, der 1964 seinen ersten Ausstellungsraum in Berlin eröffnete. Zeigt das Landesmuseum Blocks Archiv anhand zahlreicher Dokumente, so sind im n.b.k. zentrale Kunstwerke aus der Sammlung Block zu sehen. Parallel dazu zeigt René Block in seiner eigenen Galerie die Ausstellung „Remember Lidice“.

November 1970: im Niemandsland an der Berliner Mauer unweit der Köthener Straße bauen junge Künstler aus Hohlblocksteinen eine 30 Meter lange Mauer. Statt Mörtel verwenden sie Marmelade und Weißbrotscheiben. Die Polizei erscheint, man debattiert, fotografiert, irgendwann bringen die Künstler die mannshohe Mauer zum Einstürzen. Der Amerikaner Alan Kaprow – Pionier der Performance Art und Schöpfer des Begriffs Happening – ist Urheber dieser Aktion mit dem Titel „A Sweet Wall“, das die Absurdität der realen Situation in der geteilten Stadt parodiert. Organisiert hat die Aktion der Ausstellungmacher René Block. Der ist damals 34 Jahre alt, seit 1962 Galerist in West-Berlin und 1967 Mitbegründer des 1. Kölner Kunstmarkts, dem Vorläufer der Art Cologne. Block ist Überzeugungstäter in Sachen Avantgarde und radikal moderner Kunst. Im Rheinland aufgewachsen, zieht er vor allem deshalb nach Berlin, um der Bundeswehr zu entgehen. Die geteilte Metropole beeindruckt ihn: „In West-Berlin hat es geknistert“, sagt er rückblickend, „die Atmosphäre war deutlich durch die politische Situation bestimmt, das war für mich neu und aufregend. Ich vermißte bloß eines, das war die Kunst,…



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