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Titel: Globale · von Heinz-Norbert Jocks · S. 242 - 251
Titel: Globale , 2015

Bruno Latour:

Warum wir nie modern waren?
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks über „Reset Modernity!“ im Rahmen der Globale

Bruno Latour, 1947 als Sohn einer Winzerfamilie im französischen Beaune geboren, Philosoph, Anthropologe und Soziologe, lehrt an der Science Po in Paris. Neben ethnografischen Studien in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Recht publizierte er Schriften zur Philosophie und Geschichte der Wissenschaften, zur Wissenschaftspolitik und politischen Ökologie. Am ZKM | Karlsruhe kuratierte er die Ausstellungen Iconoclash (2002) und Making Things Public (2005) und nun im Rahmen der GLOBALE Reset Modernity!. Im Jahr 2010 gründete er an der Science Po das „Programme of Experimentation in Arts and Politics“ (SPEAP). Zusammen mit Soziologen wie Michel Callon und John Lay entwickelte er die den Sozialkonstruktivismus transzendierende Akteur-Netzwerk-Theorie, derzufolge sich Technik, Natur und das Soziale in einem Netzwerk wechselseitig Eigenschaften und Handlungspotentiale zuschreiben. Aufbauend auf diesen Überlegungen übte er mit seinen Schriften Wir sind nie modern gewesen und Das Parlament der Dinge Kritik an der „modernen“ Gesellschaft. Bruno Latour wurde als „großer Erneuerer der Sozialwissenschaften“ im Jahre 2008 in Frankfurt am Main mit dem Siegfried-Unseld Preis ausgezeichnet.

Heinz-Norbert Jocks: Vor der jetzigen Ausstellung Reset Modernity! im Rahmen der GLOBALE kuratierten Sie für das ZKM zuvor Iconoclash sowie Making Things Public: Atmospheres of Democracy. Ich wüßte gerne mehr über die zwischen den Ausstellungen bestehenden Beziehungen.

Bruno Latour: In der ersten Ausstellung, die ich 2002 machte, ging es um Fragen des Konstruktivismus oder, besser noch, um die Unmöglichkeit des Konstruktivismus. Ich nannte sie Iconoclash. Jenseits der Bilderkriege in Wissenschaft, Religion und Kunst…

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von Heinz-Norbert Jocks

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