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Ausstellungen: Bochum · von Claudia Posca · S. 364 - 364
Ausstellungen: Bochum , 1996

Claudia Posca
Jan van Munster

Kunstverein Bochum, Haus Kemnade, 5.11. – 30.12.1995

Die Konzentration auf Wesentliches in Auswahl und Präsentation zeitgenössischer Kunst und der Verzicht auf Quantität zugunsten des Einzelwerkes sind für die Arbeit des Kunstvereins Bochum programmatisch. So kann das Wenige, was in dem Raum auf Burg Kemnade gezeigt wird, durchaus mehr sein als das Viele, was der Ausstellungsbetrieb andernorts bietet.

Und doch gibt es Situationen, die dieser Sicht, auch in Kenntnis der positiven Seiten einer selbstauferlegten Beschränkung der Anzahl der Exponate zugunsten der Individualität des Einzelwerkes, widersprechen: Im Falle der bis Ende Dezember ausgerichteten Präsentation des 1939 geborenen, niederländischen Künstlers Jan van Munster hätte man gerne einige Arbeiten mehr gesehen als der tatsächlich zu sehenden vier Exponate. Zwar entsprach diese puristische Auswahl in gewisser Weise dem elementaren Wesen der Werke. Und zweifelsohne profitierten auch die beiden gezeigten, plastischen Objekte von der Leere des Raumes, durch die sie eine gesteigerte Gegenwärtigkeit erlangen konnten. Aber was vor allem bei “Studie für den perfekten Schneeball” positiv zu Buche schlagen konnte, entpuppte sich insbesondere bei dem kleinen, gußeisernen Plus-Minus-Wandobjekt als falsche Strategie. Die beiden Zeichen nämlich erschienen um so geringer, konnten in Gestalt, Präsenz und Bedeutung kaum mit den größeren Ausstellungsstücken mithalten, ja standen in Gefahr als bloßer didaktischer Fingerzeig auf eine dem Künstler wichtige Thematik zu erscheinen.

Genau damit aber wäre ein entscheidender Aspekt im Werk Jan van Munsters falsch gesehen, geht es doch in seinen Arbeiten ausdrücklich um Energie, ihre physikalische Polarität sowie die damit zusammenhängende Symbolik. Immer wieder kreisen seine Werke um das…


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