Uta M. Reindl
Louise Bourgeois
»I have been to hell and back«
Museo Picasso Málaga, 10.6. – 27.9.2015
Umspült von Touristenströmen, zwischen trubeligen Einkaufsträßchen im Herzen der Altstadt und den gut frequentierten Ausgrabungen des römischen Theaters gibt das Picasso Museum in Málaga geradezu einen Hort der Ruhe. Anders jedoch als das benachbarte Carmen-Thyssen-Museum, das mit magentafarbenen Hinweisschildern überall im Viertel auf sich verweist, oder der im Frühjahr eröffnete Pompidou-Satellit im Hafen mit großformatiger Reklame allenthalben, bewirbt sich das im Palacio de Buenavista untergebrachte Museo Picasso mit schlichten Hinweisschildern der Stadt.
Dennoch ist das Haus stets gut besucht, lockt es selbst Strandtouristen von der Costa del Sol bei ihren Shopping- und Kulturrunden in sein historisches Gemäuer. So herrschte auch seit der Eröffnung der Louise-Bourgeois-Ausstellung im Patio des historischen Gebäudes meist beschauliche Betriebsamkeit – dort nämlich, wo die überdimensionierte Spinne der französischen Künstlerin ihre dürren Broncebeine platziert hat, die natürlich das ideale Selfie-Motiv abgeben. „Maman“ nennt sich bezeichnenderweise die hofgreifende Skulptur, verweist nicht nur auf das Unterbewusste, sie fungiert sozusagen als Türhüterin und soll in die Wechselausstellung locken mit dem skulpturalen und zeichnerischen Oeuvre jener Grande Dame der zeitgenössischen Kunst. In Spanien nach Barcelona (1990) oder Madrid (2012) ist es die größe Retrospektive der vor fünf Jahren in New York City mit 99 Jahren gestorbenen Französin.
„I have been to hell and back“ heißt im Untertitel die von Iris Müller-Westermann kuratierte und in Kooperation mit dem Moderna Museet Stockholm organisierte Wanderausstellung. Dabei endet der zunächst trostlos anmutende, ursprünglich auf ein Küchentuch gestickte Satz widerständig und ironisch:…