Christian Huther
Marjetica Potrc, Tomas Saraceno, Olafur Eliasson
»Personal States/Infinite Actives/Light Lab, Test 1«
Portikus Frankfurt/Main, 6.5. – 18.6.2006
Vom spartanischen Containerbau zum neogotischen Turmhaus: So ungewöhnlich verlief in nur 19 Jahren die steile Karriere des Portikus, der Ausstellungshalle der Frankfurter Städelschule. Im Herbst 1987 von Kasper König als Containerbau hinter der klassizistischen Fassade der zerbombten Stadtbibliothek gegründet, machte das kleine Institut gegenüber des berühmten Museumsufers bald international Furore. Heute gilt es als weltweit wichtiges Forum der Gegenwartskunst, das allerdings lange Zeit eher außerhalb der Stadt großes Ansehen genoss. Als aber der Wiederaufbau der Stadtbibliothek beschlossen wurde, um darin das Literaturhaus unterzubringen, musste der Portikus vor zwei Jahren provisorisch ins Leinwandhaus ausweichen, gleich hinter Römer und Schirn Kunsthalle gelegen.
Jetzt wurde der 28 Meter hohe, spitze Neubau des Portikus auf einer kleinen Maininsel zwischen Museumsufer und City eröffnet. Der Zugang erfolgt über die so genannte Alte Brücke. Von dort geht ein kurzer Steg zum roten Haus, das mit 120 Quadratmetern eine ähnlich große Ausstellungsfläche hat wie früher; im Untergeschoss sind Büros und sanitäre Anlagen. Allerdings ist der neun Meter hohe, weiße Ausstellungsraum schwer zu bespielen. Das nach Norden orientierte Lichtdach sorgt zwar für gleichmäßige, blendfreie Beleuchtung; im Zusammenspiel mit der Betondecke aus Glasbausteinen und den wenigen schmalen Fenstern unterhalb der Galerie aber erweist sich die Lichtregie als recht tückisch. Für die Eröffnungsschau wurden bereits die oben umlaufenden Fenster abgedeckt und damit vielerlei (sakrale) Schattenspiele mit Fensterrahmen und Geländer abgemildert.
Der Architekt Christoph Mäckler hat den in knapp 13 Monaten errichteten Bau…