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Ausstellungen: Rotterdam · von Frank-Alexander Hettig · S. 391 - 392
Ausstellungen: Rotterdam , 1996

Frank-Alexander Hettig
Matthew Barney

»PEACE CAR for the HUBRUS PILL«
Museum Boymans-van Beuningen, 22.10. – 31.12.1995

Im Gegensatz zu den früheren Arbeiten von Matthew Barney, in denen der Ausgangspunkt noch wahre Begebenheiten oder Personen aus der Geschichte waren, führt er uns nun in eine bizarre, skurrile und spielerische Traumwelt.

Wo die Basis der Videoregistrationen seiner Selbstdarstellungen und seiner Requisiten noch in den Geschichten des Entfesselungskünstlers Houdinis oder des legendären Fussballhelden Jim Otto lagen, bevölkern nun Faune, Satyrs und Seekönige seine mythische Welt. Keine Verweise auf geschichtliche Realität oder Helden werden mehr gezeigt, sondern ein wunderbares Universum voll symbolischer Zitate, mythologischer Bezüge und theatraler mis-en-scÈnes.

Romantische Sehnsucht wechselt sich in den Videofilmen `Cremaster’ (es soll ein Viererprojekt werden, wovon bis jetzt zwei vollendet sind) mit Schleim, erotischen Formen und beinahe sado-masochistischen Szenen ab.

Sein Videofilm `Cremaster 4′ spielt auf der englischen Insel in der Irischen See `Man’. Nicht nur in der Realität werden dort Wettrennen gefahren, sondern auch in diesem Film.

Am Anfang des Filmes kämmt die Hauptperson `Candidate’ (Barney selbst) sorgfältig sein karottenrotes Haar vor einem Schminkspiegel in einem weissen Zelt auf einem Pier im Meer. Er entblösst langsam zwei runde Wunden auf seinem Kopf, die er ebenso langsam wieder mit den Haaren bedeckt. Sein Gesicht ist weiss gepudert, seine Ohren erinnern an Dr. Spock, seine Nase ist breit und flach und seine Oberlippe beinahe gespalten. Sein Aussehen hat etwas zwischen Mensch und Tier und erinnert an den Kopf eines Widders oder eines Satyrs. In diesem Zelt befinden sich weiterhin noch drei androgyne Wesen, drei `Feen’,…



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von Frank-Alexander Hettig

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