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Nachrichtenforum: Messen & Märkte · S. 18 - 19
Nachrichtenforum: Messen & Märkte , 2010

Das basslastige Musikgewummere als akustische Begleitung der Vernissage empfanden manche Aussteller als nervig: „Da kann man sich doch nicht auf Verkaufsgespräche konzentrieren“, klagte eine Galeristin. Die Macher der Kölner Art.Fair 21 wären gut beraten, beim Spagat zwischen Kunstmesse und Party-Event den eigentlichen Zweck einer solchen Kunstmarkt-Veranstaltung nicht aus den Augen zu verlieren. Mit dem Umzug ins Staatenhaus am Rande des Messegeländes von Köln-Deutz hat die Art.Fair 21 allerdings nicht nur geografisch, sondern auch in Sachen Imageprofil zur großen Schwester „Art Cologne“ aufgeschlossen. Das zeigte sich auch an der größeren Anzahl etablierter Galerien-Namen unter den 70 Teilnehmern. Michael Schultz aus Berlin hatte einen der größten Stände belegt, mit einer Auto-Skulptur von Ma Jun als Blickfang. Freilich wirkte im achten Jahr der Art.Fair vieles nun glatter und kommerzieller als früher. Die frechen Umbildungen der Köpfe von Diktatoren wie Kim Jon Il oder radikalen Staatschefs wie Ahmadinejad zu Teekannen durch den Künstler Charles Krafft (bei Galerie St. Art, Stampersgat, Niederlande) oder das große Christuskreuz aus Kalaschnikow-MPs von Fred George (bei Alp Galleries, Frankfurt/M.) waren die Ausnahmen an künstlerischer Widerborstigkeit in einem ansonsten eher gefälligen und biederen Programm. Prominente Künstlernamen waren rar, von Andy Warhol oder Mel Ramos bei der Münchener Galerie Terminus einmal abgesehen, die ein Warhol-Ölbild für 2,9 Mill. Euro verkaufen konnte. Ein paar Stände weiter gab es weitaus billigere Warhol-Plagiate von einem noch unbekannten Künstler zu kaufen. Da die Art.Fair 21 sich vornehmlich an eine jüngere Käuferschicht wendet, waren die Preise generell relativ moderat. Ein kleineres Landschafts-Ölbild von Andreas Fischbacher…

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