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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 285 - 286
Ausstellungen: Berlin , 2010

Peter Funken
Nan Goldin

»Berlin Work – Fotografien 1984 – 2009«
Landesmuseum Berlinische Galerie, 20.11.2010 – 28.03.2011

Es ist keine neue Beobachtung, aber wenn es geschieht, überrascht es: mit der Zeit verändert sich unsere Wahrnehmung und so entdeckt man heute etwa in der Architektur und Formensprache der 1970er Jahre Eigenschaften, die man vorher nicht erkannte. So ähnlich geht es auch mit den Fotografien von Nan Goldin (*1953), die die Berlinische Galerie derzeit ausstellt. Es ist eine Wieder- oder Neubesichtigung von West-Berlin, seiner Szene und Subkultur vor der Wende, in den frühen 80er Jahren, als es schien, die Zeit sei stehen geblieben, als man nach Berlin zog, wie Nan Goldin sagt, um von Deutschland weg zukommen. 1982 kam sie zum ersten Mal in den Westteil der Stadt und danach immer wieder. 1991 war sie Gast des DAAD und blieb für vier Jahre, denn „ich hatte in Berlin immer das Gefühl, nach Hause zu kommen“. Nan Goldins Fotografien sind Bilder ihres Lebens, vor allem zeigen sie ihre „Familie“ – Freunde, Bekannte und Liebhaber. Seit sie mit 14 Jahren ihr Elternhaus verließ, lebte sie mit einer Subkultur von Drag Queens, Transvestiten und Homosexuellen zuerst in Boston, ab 1978 in New York. Nachdem dort Aids grassierte, fast alle ihre Freunde tot waren und sich die Stadt zusehend veränderte, ging sie weg nach Berlin, auch um ihren sterbenskranken Freund Alf Bold zu unterstützen. Bold, Programm­leiter im Arsenal-Kino, starb 1993. Ein 12-teiliges Foto-Tableau ist seinem Leiden und seinem Ende gewidmet. Es ist eine der stärksten Arbeiten dieser Ausstellung…



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