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Ausstellungen: München · von Martin Blättner · S. 275 - 276
Ausstellungen: München ,

München
Nevin Aladağ

Sound of Spaces
Museum Villa Stuck 28.10.2021 – 20.03.2022

von Martin Blättner

Die Villa Stuck unterscheidet sich von einigen Museumshäusern dadurch, dass es kein konstruiertes Ausstellungshaus, sondern eben die 1968 als Museum eröffnete historische Künstlervilla Franz von Stucks mit den ehemaligen Wohnräumen ist. Als geladene(r) Künstler*in kann man also nicht quasi mit der Tür ins Haus dieser Jugendstilperle fallen. Zum Beispiel wäre es schwierig, den Bildhauer Olaf Metzel mit seinen aufgetürmten Fragmenten von zerstörten Sporthallen zu integrieren, weil es das Ambiente sprengen würde. Bei Nevin Aladağ, die bis 2000 bei ihm an der Akademie der Bildenden Künste in München studierte und seither an internationalen Museums-Bühnen sehr erfolgreich aufgetreten ist, gelingt das behutsame Einfügen in das Umfeld hervorragend und schafft zudem spannende Beziehungen zur Kunst von Franz von Stuck. Heute ist es ja nicht mehr so, dass die Studenten den künstlerischen Weg des Professors nachahmen, sondern zu eigenständiger Entwicklung angehalten werden.

Tatsächlich haben die von der Künstlerin aus Möbelstücken und Fundstücken entwickelten Klangkörper, ihre akustischen Performances, Skulpturen, Textil- oder Videoarbeiten, wenig bis gar nichts mehr mit Olaf Metzel zu tun. Die Besonderheit ist schon einmal die innige Beziehung von Rhythmus, Tanz und Musik zur Kunst, die letztlich im Bau von professionell angefertigten Klangkörpern münden.

Außen an der Fassade lädt ein Teppich-„Läufer“ zum Rundgang ein. Der beginnt in den Räumen Franz von Stucks, in der die Wechselbeziehung zwischen dem Ambiente und den Klangkörpern exzellent gelungen ist. Das gilt sowohl für Aladağs Arbeiten im Empfangssalon zwischen dem von Stuck entworfenen Möbelensemble als auch im Musiksalon,…

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von Martin Blättner

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