Wien
Ugo Rondinone
Akt in der Landschaft
Belvedere 21 12.12.2021 – 01.05.2022
von Petra Noll-Hammerstiel
Der multimedial arbeitende, in New York lebende Schweizer Künstler Ugo Rondinone (*1964 in Brunnen) hat seit seiner Assistenz beim Wiener Aktionisten Hermann Nitsch und seinem Studium in Wien einen intensiven künstlerischen Bezug zur Stadt behalten: 2002 richtete er eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Wien aus, 2012 realisierte er die überhaupt erste Bespielung mit zeitgenössischer Kunst des Theseustempels im Wiener Volksgarten mit einem uralten abgegossenen Olivenbaum und im letzten Jahr führte er eine partizipative Regenbogenbilder-Installation mit Volksschulkindern im Schlosspark zwischen Belvedere und Belvedere 21 aus. Die ihn vertretende Galerie Krobath zeigte Ende letzten Jahres seine bereits sechste Einzelausstellung in Wien.
In der Ausstellung im Belvedere 21 spielt Rondinone mit dem Kontrast von farbigen Glaskreisen und ansonsten dunkel gehaltenen Arbeiten. Dualität, Grundbedingung des Lebens, ist Thema vieler seiner Ausstellungen: Tag und Nacht, Sonne und Mond, Farbe und Dunkel, Innen und Außen, Mensch und Natur sind wiederkehrende Fixpunkte. Auf seiner Homepage bietet er an, auf „Night“ oder „Day“ zu klicken, um entweder seine dunklen oder seine neonfarbigen Arbeiten aufzurufen. „Akt in der Landschaft“, kuratiert von Axel Köhne, ist Rondinones erste Einzelausstellung in einem Museum in Österreich. Gezeigt werden Arbeiten verschiedener Werkgruppen – Skulpturen, Bleiglasfenster und Text-Zeichnungen – , kombiniert mit neu geschaffenen installativen Elementen, zwei monumentalen Erdwänden. Entstanden ist einmal mehr eine existentiell-poetische Arbeit von kontemplativer Stimmung, mit der es ihm gelungen ist, die schwierigen räumlichen Herausforderungen des Pavillons, wie die langen Glasfronten, überzeugend mit einzubinden. In diesem ganz eigenen Universum scheint…