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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 412 - 412
Ausstellungen: London , 2000

Edgar Schmitz
new contemporaries 99

Exchange Flags Liverpool, 24.9. – 7.11.1999
Beaconsfield/ Milch/ South London Gallery, London, 20.11. – 22.12.1999

Jahr für Jahr stellen die new contemporaries-Ausstellungen ein ausgedehntes Spektrum neuer Arbeiten von Studienabgängern aus ganz Großbritannien vor. Für die 1999er Fassung wählten die britischen Künstler Susan Hiller und Keith Tyson sowie die italienische Kuratorin und Kritikerin Carolyn Christov-Bakargiev aus über tausend Einsendungen 33 Künstler aus. Die Ausstellung ist inhaltlich und methodisch breit angelegt und erstreckt sich in ihrer Londoner Fassung über drei separate Ausstellungsräume, doch es gibt Interessen, um die herum die Arbeiten sich verdichten.

Eines dieser Felder höherer Dichte gruppiert sich um Maschinen und Bilder unter ihren Bedingungen. Am malerischen Ende der Skala präsentiert DJ Simpson seine Version von Malerei nach der Malerei: ein gegen die Wand gelehntes, raumfüllendes Feld aus Sperrholzplatten industriellen Zuschnitts, monochrom grün gestrichen, in das er mit handelsüblichem Heimwerkerwerkzeug ein dichtes Muster aus Linien einfräst, die sich je nach Fräse unterschiedlich tief in die verschiedenen Schichten der Platten eingraben, mit unterschiedlichen Breiten, flach oder eingekerbt. Das resultierende Bild ist riesig und mikroskopisch zugleich, indem es die Aufmerksamkeit in die Kerben zieht, Malerisches eher freilegt als es aufzusetzen und ein Muster erstellt, das zwischen Diagramm und Gekrakel, technischer Präzision und handwerklicher Ungeschicklichkeit oszilliert. Die Zeichnung ist physisch, aber negativ, und das Bild wird zum Objekt, das sich aber gleichzeitig hinter seine eigene Oberfläche zurückzieht.

Direkt daneben taucht Natasha Kidds Malmaschine eine Leinwand mit unnachgiebigem Gesurre immer wieder in einen offenen Tank weißer Farbe. Ein Minimum an Farbe bleibt jedes…


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