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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 304 - 305
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

Polen: Konrad Smolenski – Everything Was Forever, Until It Was No More
Kommissarin: Hanna Wróblewska
Kuratoren: Agnieszka Pindera, Daniel Muzyczuk
Ort: Pavillon in den Giardini

Konrad Smolenski schickt wummernde Schallwellen durch den polnischen Pavillon. Im Stundenrhythmus lässt er hier zwei große Glocken läuten, deren Klang aufgenommen, gefiltert und in veränderter Form aus großen Lautsprechern wiedergegeben wird. Zunächst nur ein akustischer Reiz, werden die wiederholten Klänge immer stärker als Schallwellen spürbar.

Formal zeigt dieser monumentale Biennale-Beitrag einen streng symmetrischen, minimalistischen Aufbau: Im Zentrum des Raums hängen auf niedrigen Gestellen die beiden großen, eigens für die Ausstellung gegossenen Bronzeglocken. Dahinter erhebt sich jeweils eine hohe schwarze, leicht gewellte Wand aus Lautsprechern. Bis unter die Decke reichende Reihen metallener Schließfächer bilden die seitlichen Abschlüsse der Installation.

In dieser gleichermaßen als visuelle Konstruktion und akustische Komposition angelegten Installation vermischt und manipuliert Smolenski die Bedeutungen, die wir in der Regel Objekten aus der Kultur der Rockmusik zuschreiben. Entscheidender Faktor ist dabei die Rolle der Zeit: die Verzögerung und Veränderung des ursprünglichen Klangs der Glocke, deren Geläut sukzessive in ein tiefes Wummern verwandelt wird. Alles in allem ein starkes (Klang)erlebnis. Wer sich dem nicht ungeschützt aussetzen möchte, bekommt ein Paar Ohrstöpsel.

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