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Titel: Kunsturteil · von Raimar Stange · S. 170 - 171
Titel: Kunsturteil , 2015

Sabine Schmidt, Galeristin

Sabine Schmidt, geboren 1975 in Winterberg, Nordrhein-Westfalen. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Ethnologie in Marburg sowie mehreren Praktika in Museen und Galerien in Berlin arbeitete sie als Direktorin der Galerie Gerhardsen Gerner (Berlin), dem Büro Friedrich und als Programmkoordinatorin am Haus der Kulturen der Welt. Ihre Galerie eröffnete sie 2008 unter dem Namen PSM.

Raimar Stange: Gibt es für dich Kriterien, die die Qualität von Kunst bestimmen können?

Sabine Schmidt: Authentizität und Innovation. Kunst in nachzuvollziehender Kombination mit der Persönlichkeit und den Interessen des Künstlers als Autor überzeugen mich. Der Grund des künstlerischen Schaffens und der Bezug zu der dazu passend gewählten Umsetzung und Materialität müssen sichtbar und nachvollziehbar sein, denn oft erreicht ein Künstler nur durch dieses unausweichliche Interesse die nötige Tiefe in seinem Werk. Oftmals entsteht gute Kunst aus einem sehr ausgeprägtem Interesse für einen bestimmten Themenbereich oder basiert auf biografischen Vorkommnissen. Der Künstler hat das Bedürfnis, etwas zu untersuchen, versucht etwas herauszufinden und übersetzt diese Fragestellung und deren Antworten – zu nicht nur inhaltlichen und kunsttheoretischen, sondern auch materialspezifischen Fragestellungen – in seine Arbeit. Diese Dokumentation erfolgt dann aber nicht in einer 1:1-Übertragung, sondern wird konzeptuell übersetzt in die ganz eigene künstlerische Sprache und Form.

In meinem Programm kann man diesen Standpunkt sehr schön an dem Beispiel der Arbeiten von Nadira Husain nachvollziehen. Die indisch-französische Künstlerin arbeitet aufgrund ihrer bikulturellen Familienherkunft mit Themen des Bildaufbaus und der Bilderzählung in der indischen Miniaturmalerei und dem Comic. Ästhetische Elemente wie die Wiederholung oder Ausschnitthaftigkeit können in beiden narrativen…

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