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Ausstellungen: Bonn · von Uta M. Reindl · S. 348 - 348
Ausstellungen: Bonn , 2005

UTA M. REINDL
“Still mapping the moon”

Perspektiven der zeitgenössischen Malerei
Kunstmuseum Bonn, 16.9. – 14.11.2004

Die ungewöhnliche Gebäudestruktur des Kunstmuseums in Bonn mit den auf das zentrale Treppenhaus zulaufenden Sälen kommentieren Dieter Ronte und Christoph Schreier in ihrem Katalog-Vorwort und sehen wohl die architektonische Eigenheit als Chance Kunst vorbehaltlos oder hierarchielos zu präsentieren und zu erleben. Damit appelliert der Direktor des Hauses und der Ausstellungskurator offensichtlich an Betrachter sich entsprechend auf “Erkundungen im Universum der Malerei” einzulassen. Ähnlich suggeriert der Titel der Gemälde-Ausstellung: “Still Mapping the Moon”(Noch immer den Mond vermessend) eine Fülle von Entdeckungsmöglichkeiten in der ebenso romantisch bezeichneten “Sammlung Mondstudio”. Die seit zwanzig Jahren angelegte Kollektion mit Gemälden von Künstlern der Geburtsjahre 1940 bis 1950 zeigt das Haus in Bonn nun das erste Mal.

In der Tat ergibt die Polarität vieler Positionen spannende Erkundungen – wie etwa die auf grobe Leinwände mittleren Formates gesetzten Linien und Farbspuren des Kölner Malers Ingo Meller gegenüber den von Lichtflecken flirrenden Großformaten von Alex Katz, mit denen der Amerikaner Bäume im Sommer und im Winter darstellt. Diese Konfrontation zeigt zudem, wie sich die Frage danach erübrigt, ob nun Gemälde gegenständlich oder abstrakt sein wollen. Und nur auf den ersten Blick kontrovers im Umgang mit Kommunikation wirken die Textbilder des Schweizers Rémy Zauggs im Dialog mit den radikalen Gemälden von Stephan Baumkötter aus Köln. Die matten, blind wirkenden Oberflächen radikalen Gemälde geben sich hermetisch gegenüber den in großen Lettern sich mitteilenden Bilder Zauggs, deren Botschaft letztlich auch rätselhaft bleibt.

Mächtig sodann die malerischen Konfrontationen im zentralen…



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