Burghart Schmidt
Über die Schwierigkeiten der Kunst mit dem Naturengagement
Man hat begonnen mit einem Zitat aus der Gegend der Künstler: »Symposien würden die Kunst kaputt machen.« Ich selber bin Theoretiker, der sich schwerpunktmäßig mit Kunst beschäftigt, also gehöre ich zu denen, die an diesen ‘zerstörerischen’ Symposien häufig teilgenommen haben. Meine Erfahrung ist aber die, und daher beziehe ich mich mit Herrn Sailer auf eine Meinung: Noch kein Symposion über Kunst hat Kunst kaputt gemacht. Die Künstler arbeiten weiter. Man kann vielleicht sagen, es hat der Kunst nichts gebracht – der Symposienreichtum – aber mehr auch nicht. Ich wage also eben nicht von der ökologischen Bewegung her, der ich zwar äußerst nahe stehe, für die ich mich engagiere, aber von meiner Arbeit aus, von der Kunst auszugehen, wenn ich die Frage nach dem Naturthema in der Kunst stelle. Das kann man natürlich selbstverständlich auch umdrehen, und Dieter Bogner hat ja davon geredet »Kunstfrage in der ökologischen Bewegung«. Aber ich fange jetzt zunächst einmal in dem anderen Bogen an und stelle die Frage nach dem ‘Naturthema in der Kunst’. Das ist nämlich in dem, was wir heute Neuzeit nennen, eine enorm brennende Frage bis zum Konstruktivismus hinein, bis zur abstrakten Kunst hinein, was von Herrn Bogner ebenfalls schon angesprochen wurde. Denn das Pathos, mit dem in der Renaissance die Kunst zu den sogenannten neuen Ufern aufbrach, war letzten Endes zunächst einmal der Ruf nach der Natur, und das hatte ganz bestimmte Gründe, so schwierig der Naturbegriff ist.
Denn Natur kommt von dem lateinischen…