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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 282 - 287
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

USA: Sarah Sze – Triple Point
Kommissarinnen/Kuratorinnen: Carey Lovelace, Holly Block
Ort: Pavillon in den Giardini

1999 holte Harald Szeemann Sarah Sze nach Venedig: im Rahmen der 48. Internationalen Kunstausstellung debütierte die Amerikanerin mit einer raumgreifenden Installation aus unzähligen kleinen Alltagsobjekten. Jetzt, 14 Jahre später, darf die Künstlerin den gesamten Pavillon der USA bespielen. Dabei war eines von Anfang an gewiss: Sarah Sze würde der palladianischen 30er-Jahre-Architektur feinsinnig, aber entschieden zu Leibe rücken.

Das hat sie auch getan. Über ein Jahr lang hat die Künstlerin in ihrem New Yorker Atelier an der fünfteiligen Installation „Triple Point“ gearbeitet. Trotzdem waren nur etwa 60 Prozent der Arbeit fertig, als sie nach Venedig gereist ist. Hier schuf sie in zwei Monaten minutiöser Kleinarbeit fünf Environments für das Innere und Äußere des amerikanischen Pavillons. Dessen Dominanz hat sie schon dadurch gebrochen, dass sie den Haupteingang in die linke Seitentüre verlegt hat. Hier beginnt der Parcours, der den Besucher durch mehrere „Forschungslabore“ führt. Es sind Versuchsanordnungen, gebildet aus Unmengen unscheinbarer Alltagsobjekte. Auch wenn sie chaotisch wirken, handelt es sich um Mikrouniversen, in denen jedes Ding an seinem Platz ist.

Es gehe ihr darum, Informationen zu modellieren, große Mengen an Information in Form zu bringen – und so die tatsächliche Nicht-Erfassbarkeit etwa des „Universums“ erfahrbar zu machen. Zugleich sollen ihre Arbeiten die Erfahrung von fragiler, wertvoller Handarbeit vermitteln, sollen anregen, unerwartete Dinge zu entdecken. Das vermögen sie in der Tat, und Kuratorin Holly Block ist überzeugt: „Sie können hier eine Woche oder sogar einen ganzen Monat verbringen – und werden…


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