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Report: Symposien & Kongresse · von Christian Huther · S. 156 - 175
Report: Symposien & Kongresse , 2002

CHRISTIAN HUTHER
40 Jahre: Fluxus und die Folgen

15 Orte im Innen- und Aussenraum, Wiesbaden, 1.9. – 13.10.2002
Fotos: Wolfgang Träger

Mit zertrümmerten Konzertflügeln und banalen Alltagsobjekten probten sie ab 1962 den Ausstieg aus der Kunst. Die Fluxisten fütterten damit die damals landauf, landab hervorsprießenden Anti-Kunst- und Anti-Establishment-Bewegungen. Später war diese neodadaistische Variante nur noch für die Archive und Vitrinen gut. Jetzt richtete René Block, Fluxus-Spezialist der ersten Stunde und Direktor des Kasseler Museums Fridericianum, zum 40-jährigen Jubiläum in Wiesbaden den Blick nach vorn und zeigte, wie jüngere Generationen diese Ideen weitertragen und auf ganz eigene Weise übersetzen.

Immerhin gilt Wiesbaden als Wiege der Fluxus-Bewegung, die sich aber programmatisch kaum auf einen Nenner bringen lässt. Es ist eben alles, wie der Name schon sagt, im Fließen begriffen zwischen den Disziplinen und Künstlern. Und die Fluxisten führten seinerzeit zusammen, was gemeinhin nicht zusammengehört: Kunst, Poesie, Musik, Theater und Film, vermengt mit einer gehörigen Portion Provokation, die heute aber nicht mehr recht zünden will. Doch Block hat für diese Art von Kunst ein Händchen, auch wenn ihm in Wiesbaden nur ein Mini-Etat von 300.000 Euro (mitsamt Sponsorengeldern und Sachmitteln) zur Verfügung stand. Mit seinen 70 eingeladenen Künstlern aus 19 Nationen gelang ihm ein kluger Brückenschlag in die Gegenwart, verstreut über 15 Orte im Innen- und Außenraum.

Dagegen fiel der Rückblick marginal aus; nur Emmett Williams breitete im Stadtmuseum sein Archiv mit vielerlei Fotos, Artikeln, Briefen, Karten, Tagebüchern, Grafiken und Videos aus. Doch eine große erinnerungsselige Reliquienschau wäre heute auch nicht mehr angebracht; bereits 1982 gab es in…

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von Christian Huther

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