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Ausstellungen: Hannover · von Viola Michely · S. 301 - 305
Ausstellungen: Hannover , 2002

VIOLA MICHELY
Imi Knoebel

Farbe und Identität – Neue Arbeiten
Kestnergesellschaft Hannover, 17.8. – 3.11.2002

Die Kestnergesellschaft in Hannover feiert 75-jähriges Jubiläum und zeigt neue Arbeiten des Düsseldorfer Künstlers Imi Knoebel. In zwei Räumen sind Aluminiumbilder der letzten zwei Jahre versammelt, begleitet von einer Serie kleinerer Formate, denen der Künstler den Titel “Pure Freude” gab. Dies ist auch Titel der Ausstellung und es ist die Frage, welche Ansprüche, Forderungen an die Kunst und ihre Betrachtung hier zutage treten, tauchen doch Erinnerungen an Manifeste auf, in denen eine gegenstandslose, konkrete Malerei proklamiert wurde. Es ist überliefert, dass auch Imi Knoebel ein Solches zu Beginn seines Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Manteltasche trug, Malewitsch’s “Suprematismus – die gegenstandslose Welt”. Allen gemeinsam ist die Forderung der Befreiung von der Sklaverei des Imitats, bloß Wirklichkeit abzubilden – in der Polemik der Zeit – und, dass in der ‘peinture pure’ eine entsprechende Ausdruckform für die außerhalb des gegenständlichen als auch gegenstandslosen Bereichs liegende kosmische oder geistige Wirklichkeit gefunden wurde.1 Dies ist fast hundert Jahre her. Was für eine Identität im Sinne einer vollkommenen Übereinstimmung ist angesichts eines solchen Titels und der der Farbe verpflichteten Arbeiten Imi Knoebels erlebbar? Diese Frage ist, wie bei Knoebel immer mit der eigentümlichen Art von Raumkonstruktion verbunden und letztlich geht es darum, welcher Standpunkt dem Menschen darin bleibt oder möglich wird.

In der Fortentwicklung Konkreter Kunst weist der Abstrakte Expressionismus ein Spannungsfeld zweier extremer Pole von Identitätserfahrung auf, der Erfahrung von Selbstauflösung vor Werken Mark Rothkos und der Erfahrung von Selbstbehauptung…



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