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Gespräche mit Künstlern · von Rainer Metzger · S. 260 - 269
Gespräche mit Künstlern , 2002

MARKUS MUNTEAN UND ADI ROSENBLUM
BEI EINEM SCHÖNEN GESICHT DENKE ICH VIELLEICHT AN EIN MARIENBILD

EIN GESPRÄCH MIT RAINER METZGER

Mit “Bricks and Kicks”, dem ersten Alternative Space der Stadt, leisteten sie jahrelang eine höchst verdienstvolle Arbeit für den Wiener Kunstbetrieb. Das war, bevor ihnen Ende der Neunziger der Take-Off mit ihren eigenen Bildern gelang. Heute dürfen Adi Rosenblum, geboren 1962 in Israel, und Markus Muntean, ebenfalls 1962 geboren und Österreicher, als die Protagonisten einer fraglosen Internationaliät in Wien gelten – einer Internationalität, die sowohl ihre Arbeit als auch ihre Präsenz meint.

Ihre Malerei ist gegenständlich, frönt einer Motiv- und Formenwelt, wie sie die jugendbewegten Magazine und Fanzines weltweit transportieren, und fügt in genuiner Nachfolge von Pop und Conceptual den Bildern eine kurze Textpassage hinzu. Was sich so äußerlich beschreibt, ist vielleicht eine der interessantesten Positionen in jenem Diskurs der Modernität, der von Baudelaire ausgehend, von Manet verkörpert, von Jeff Wall mit ungeahntem neuen Elan versehen, in der Gegenwart des aktuellen Jahrtausends längst nicht obsolet ist. Muntean/Rosenblums Kunst versteht sich im Spagat zwischen der Tradition ihres Metiers und der Prämisse des Absolut Modern.

Rainer Metzger: Seit neun Jahren arbeitet ihr im Duett. Nun kann man verstehen, dass eine solche Zusammenarbeit funktioniert, wenn das Augenmerk der künstlerischen Artikulation, wie etwa bei Gilbert & George, auf dem Performativen und Selbst-Darstellerischen liegt. Ihr aber seid völlig auf die Bilder konzentriert. Technisch gesehen ist diese Zweisamkeit doch eine nicht notwendige Hürde?

Adi Rosenblum (AR): Zuvor hatten wir ja allein gemalt, und wir hatten unabhängig voneinander Probleme mit der Idee…


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