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Ausstellungen: Berlin · S. 192 - 192
Ausstellungen: Berlin , 1984

5 mal Amerika in Berlin

Schon in den zwanziger Jahren war Berlin Anziehungspunkt für viele ausländische Künstler, damals vor allem aus dem osteuropäischen Raum. Auch die heutige Kunstszene in West-Berlin wird durch Zugezogene und vorübergehende Gäste mitbestimmt. Was anfangs offizieller Unterstützung durch die Ford-Foundaton bedurfte, bedingt durch die besondere politische Lage Berlins, und danach und bis heute durch das Berliner Künstlerprogramm des DAAD, vollzieht sieht jetzt oft durch Eigeninitiative.

Unter den über 200 in Berlin lebenden ausländischen Künstlern von denen rund 60 in der vom Autor in der 1982 veranstalteten Gemeinschaftsausstellung “Kunstquartier” im Rahmen der Berliner “Kunsttage” vertreten waren, stehen Künstler aus den USA an erster Stelle. Sie kamen als erste – der Bildhauer Joseph Lonas lebt hier schon seit 1953 – und sie gehören zu den Prominentesten: Die ehemaligen DAAD-Stipendiaten George Rickey und Edward Kienholz verbringen jedes Jahr einige Monate in ihrem Berliner Atelier.

Das Amerika Haus Berlin gibt Berliner US-Künstlern regelmäßig die Gelegenheit zur Präsentation ihres Werkes. Im Januar/Februar wurden fünf jüngere, zwischen 1950 und 1960 geborene, in Berlin lebende bzw. studierende Künstler vorgestellt.

Der direkte visuelle Bezug zu Berlin findet sich nur bei John Hummel, dem einzigen reinen Maler. In seinen großformatigen, leuchtkräftigen, naiv-plakativ gemalten Bildern setzt er sich bewußt mit Berliner Alltag, aber auch mit Banalem, Platitüden und Klischees auseinander, ähnlich wie Jan Knap, Milan Kunc und Peter Angermann, die die Gruppe “Normal” bilden. Mit Angermann malte Hummel auch das große Bild “Flug nach Berlin”, in dem der Jumbo Jet in Untersicht wie ein überdimensionales Insekt mit aufgeschnittenem Bauch die…

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