Ansichten der Ferne – Reisephotographie 1850-Heute
Eine Ausstellung des Deutschen Werkbundes
18.3.1983-10.4.1983 Hessisches Landesmuseum Darmstadt
17.4.1983-8.5.1983 Ingolstadt, Galerie im Stadttheater
14.5.-5.6.1983 Erlangen, Städtische Galerie
27.7.1983-11.9.1983 Stuttgart, Württembergischer Kunstverein
30.9.1983-13.11.1983 München, Kunstverein München
16.1.1984-25.2.1984 Städtisches Museum Göttingen
“You press the button – we do the rest”. Mit diesem Kodak-Slogan hat für viele im Rückblick das Ende der Photographie begonnen. Aber die ersten Kodak-Labors, die gemäß diesem Spruch für ihre Kunden alles erledigt haben, sind bereits 1888 entstanden. Damals war die Photographie immerhin schon knapp 50 Jahre alt. Jetzt nach mehr als 160 Jahren hat der Deutsche Werkbund mit vielen Leihgaben eine amüsante und zugleich lehrreiche Schau zusammengestellt, die von einem recht eigenständigen Katalogbuch begleitet wird. Trotz der vielen Anmerkungen und reichlich verarbeiteten und zitierten Literatur ist daraus ein lesenswertes und lesbares Buch entstanden. In verschiedenen Beiträgen wird der Werdegang und die Veränderung der Reisephotographie durchleuchtet, immer in Hinblick auf die Zeitsituation und den kulturellen Hintergrund.
Am Anfang steht des Deutschen liebstes Urlaubsland, Italien. Hier gab es bereits vor der Erfindung der Photographie eine Art von Reiseandenken: Stiche und Korkmodelle von berühmten Gebäuden und Plätzen. 1863 sah sich sogar der Papst genötigt, sich in den Konkurrenzkampf zwischen etablierten Sticheverkäufern und Stechern und den neuen Photographen einzumischen. Der ökonomische Lebensnerv der Alten war empfindlich durch die Neuen gestört worden.
Das Interesse für Ägypten war dem für Italien vergleichbar: kunstorientiert und archäologisch. Nur war Ägypten nicht so bekannt. Es war in der Vorstellung der Europäer ganz auf Pyramiden und Bazare beschränkt. So wurden die ersten Photos, die unter…