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Ausstellungen: Pfäffikon · von Paolo Bianchi · S. 349 - 351
Ausstellungen: Pfäffikon , 2005

Paolo Bianchi
Animaux.

Von Tieren und Menschen
Seedamm Kulturzentrum, 21.11.2004 – 6.2.2005

Den Anfang macht ein Kupferstich von Albrecht Dürer zum Ursprungsmythos von „Adam und Eva“ (1504). Die Erzählung von der Verführung Evas durch die Schlange und die Vertreibung aus dem Paradies lässt die Frau als Ursprung alles Bösen erscheinen, denn durch sie ist die Sünde in die Welt gekommen. Am Ende der Ausstellung, 500 Jahre später, gibt es einen Video-Auftritt der Künstlerin Marina Abramovi? mit Python- und Boaschlangen. Die winden sich, wie in einem Liebesakt, um Kopf, Hals und Leib der zu einer Statue erstarrten Frau. Das lebendige Tier entreisst der Künstlerin die Kontrolle über ihr Werk und wird zur Co-Künstlerin, die sich entlang der Energielinien des Körpers der Performerin schlängelt.

Die von Museumsdirektor Andreas Meier chronologisch arrangierte Präsentation der Werke folgt dem Lauf der Kunstgeschichte, wobei zwischendurch immer wieder künstlerische Video-Positionen von heute zu sehen sind. Wenn die Ausstellung „Animaux. Von Tieren und Menschen“ von der Dürer-Zeit bis in die Jetztzeit reicht und sich dem Thema der Beziehung zwischen Mensch und Tier widmet, dann handelt es sich dabei, wie Meier erklärt, „um eine Beziehung zu verehrten und verachteten, geliebten und gehassten, genutzten und missbrauchten Tieren. Für die Kunst ist es durch die Jahrhunderte hindurch eine kreative Herausforderung, das rätselvolle Spiegelverhältnis zwischen Mensch und Tier abzubilden und zu beschreiben, es erfinderisch auszuloten und spielerisch ins Phantastische zu steigern.“ Die reichhaltige Schau erfüllt diesen Anspruch, wenn auch die genaue Betrachtung der Arbeiten (meist Kupferstich, Radierung und Holzschnitt) das Mitführen einer Lupe verlangte.

In Jagdszenen…



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