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Ausstellungen: Basel · von Sigrid Feeser · S. 284 - 295
Ausstellungen: Basel , 2007

Sigrid Feeser
Ausstellung J.F. Schnyder 2007

Museum für Gegenwartskunst Basel, 28.4. – 26.8.2007

Wie kommt man einem auf die Schliche, der im Kunstzusammenhang arbeitet, aber sich beharrlich weigert, den Tagesmoden zu folgen? Schon der Titel könnte misstrauisch machen: „Ausstellung J.F.Schnyder 2007“. Mehr nicht. Muss man den Künstler nicht etwas griffiger vorstellen? Nein, man muss nicht. Jean-Frédéric Schnyder ist ein Joker (nicht nur) auf der Schweizer Kunstszene. Ist Schlitzohr, Konzeptkünstler, Maler, Bastler. Und immer für Überraschungen gut. Eine Überraschung ist die breit angelegte Schau im Basler Museum für Gegenwartskunst allerdings nur insofern, als sie die Schraube der Geheimniskrämereien, Finten und Täuschungen noch einmal überdreht. Auf Schildchen neben oder unter den Arbeiten wurde verzichtet und außer einem doppelseitig bedruckten DIN A 4-Blatt zum Mitnehmen gibt’s nichts dazu. Soll heißen, die frühe bis jüngste Arbeiten umfassende Auswahl will in ihrer die Zeiten vermischenden Vielschichtigkeit zunächst als das betrachtet werden, was sie ist. Nämlich als überwältigendes Konglomerat zwar untereinander verwandter, aber nicht notwendigerweise chronologisch aufeinander bezogener Werkkomplexe. So stolpert man lustvoll von einem ins andere. Manchmal hat man den Eindruck, einem Heimatmaler nach dem Ende der Heimatmalerei beim Abpinseln seiner Welt aufzusitzen.

Auch als Surrealist, Kitschier, Naiver, Realist, Abstrakter, traditioneller Landschafter und so weiter könnte Schnyder reüssieren, würde solche Klassifizierung nicht an seinem Konzept der Gleich-Gültigkeit des Einverleibens von Welt als unangemessene Einengung vorbeigehen. „Der größte Witz besteht darin, die Wahrheit zu sagen“, sagt Schnyder, der jeden dieser Stile, besser Haltungen zum jeweiligen Gegenstand als originäre Ausdrucksform betrachtet und einem radikalen Ganzheitsanspruch unterwirft….


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