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Gespräche mit Künstlern · von Fabian Stech · S. 226 - 237
Gespräche mit Künstlern , 2001

YAN PEI-MING
CHINESE KUNG

BRUCE LEE UND SEINE FEINDE

EIN GESPRÄCH VON FABIAN STECH ANLÄSSLICH DER AUSSTELLUNG »CHINESE VERMILION: IN MEMORY OF MAO«, GALERIE MAX HETZLER, BERLIN, 20.4. – 26.5.2001

Mings Malerei lässt sich, wie seine Person, nicht klassifizieren. Selbst wenn er sein Werk ausschließlich in Europa geschaffen hat, so sind doch seine Bilder in vielfacher Hinsicht von der chinesischen Ästhetik geprägt und von den historischen Bedingungen, unter denen er aufgewachsen ist. Die Wahrnehmung einer Figur wie Mao ist für einen Westeuropäer eine völlig andere als für einen 1960 geborenen Chinesen. Was dem einen die Quintessenz einer fremden Macht oder Bild einer politischen Utopie scheint, ist dem anderen allgegenwärtige Ikone und Ausdruck einer sozialen und politischen und historischen Realität. Als Ming 1980 China verlässt, nicht aus politischen Gründen, sondern um Kunst zu studieren, endet die Kunstgeschichte dort nahezu mit der Epoche des Impressionismus. Während seines fünfjährigen Studiums an der Ecole des Beaux Arts de Dijon, an der er heute als Professor unterrichtet, eignet er sich ein Jahrhundert moderner und zeitgenössischer Kunst an. Dennoch bewegt Ming sich als Grenzgänger zwischen zwei Welten und spielt bewusst mit den unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung. 1987, sieben Jahre nach seiner Ankunft in Frankreich, beginnt er seine Porträts von Mao zu malen, zur gleichen Zeit wie die großformatige Serie“Têtes”. Er erhebt das Malen von Köpfen zu seinem Programm. Bekannte und Unbekannte stehen in seinen Porträts mythischen Figuren der Öffentlichkeit gegenüber wie Mao oder neuerdings Bruce Lee. Und immer ist die Form, in der man seine Bilder…


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