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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 292 - 293
Ausstellungen: Berlin , 2010

Peter Funken
Das Ding – Objekt und/oder Individuum

»65 Positionen aus Kunst, Wissenschaft und Literatur«
G.A.S.-Station, Berlin, 8.10.2010 – 4.2.2011

Definitionen und Annäherungen gibt es viele: das Ding ist das, dessen Benennung uns nicht einfällt, es bezeichnet alles mögliche, ähnlich wie die Wörter „Zeug“ und „Sache“. Ein Ding, so Jacques Lacan, stehe „im Zwiespalt zu sich Selbst“. Die meisten wollen ihr Ding machen und dabei doch kein Ding drehen. Und dann bei Kant „Das Ding an sich“, das wahre Sein, die wahre Wirklichkeit, so wie sie unabhängig vom erkennenden Subjekt erscheint, auch das „verrückte Ding, das es nirgends gibt“, von dem Hannah Arendt sprach. Sie meinte den „wissenschaftlichen Mythos“, an dem die Nazis bastelten. Also ein offener, ein allgemeiner Begriff, eine ganze aber eine ungenaue Welt. Diesem Ding widmet sich eine Ausstellung im Projektraum G.A.S.- Station, den die österreichischen Künstler Elisa Asenbaum und Thomas Stuck vor 2 Jahren eröffneten. Immer sind es thematische Ausstellungen, die die beiden kuratieren, zu denen sie auch Literaten und Wissenschaftler einladen. Die letzten handelten von Emotionen und dem Chaos. G.A.S.-Station steht für „Graphic Art Sound“, versteht sich als Tankstelle für Impulse und als Künstlernetzwerk.

Die Selbsthilfegalerie basiert auf der privaten Initiative der beiden Betreiber, die nicht marktorientiert, sondern im Gedanken der Unabhängigkeit der Kunst arbeiten. In ihren Ausstellungen finden regelmäßig wissenschaftliche Veranstaltungen und Vorträge statt. In China wird ihre Website derzeit geblockt. Mit „Das Ding“, so Thomas Stuck, nähere man sich einem Begriff, der deshalb aktuell und wichtig sei, weil man sich in dieser Zeit nur noch ungenau…



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