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Titel: Ironie · von Oliver Zybok · S. 184 - 193
Titel: Ironie , 2011

Christian Jankowski
Das Ergebnis ist davon beeinflusst, wonach man sucht.

Ein Gespräch mit Oliver Zybok

In seinen Installationen und Performances setzt Christian Jankowski das Publikum bzw. projektbezogene Akteure gezielt ein, um mit verschiedenen medialen Mitteln eine Bühne zu schaffen, von der aus er unserer heutigen, von Medienerfahrungen geprägten Gesellschaft den Spiegel vorhält. Ziel ist, die eigene Identität und psychische Zustände an der Grenze zwischen gelenkter Selbstdarstellung und künstlerischer Performance auszuloten. Dabei geht es Jankowski unter anderem darum, eine Balance zwischen Dekonstruktion und Konfirmation gesellschaftlicher Systeme zu finden. Eine vorgefundene Situation wird wertfrei und ohne Vorverurteilung betrachtet – eine wichtige Grundvoraussetzung für seine künstlerische Auseinandersetzung. Dem Zufall als Komponente des Unbekannten, der ungeahnte Wendungen mit ungewissem Ausgang herbeiführen kann, kommt beim jeweiligen Projektverlauf eine große Bedeutung zu.

***

Oliver Zybok: 2008 hast Du im Kunstmuseum Stuttgart ein Projekt mit dem Titel Dienstbesprechung initiiert, bei dem per Losverfahren die Rollen der Mitarbeiter des Museums getauscht wurden, die sie dann im Vorfeld bei den Vorbereitungen und zur Eröffnung Deiner dort stattfindenden Ausstellung einnehmen sollten. Dabei musste jeder Einzelne seine Kolleginnen und Kollegen in die eigene Arbeit und damit in die neuen Aufgabengebiete in einer Art Übergabeprotokoll, das von Dir dokumentiert wurde, einweisen. So wurde aus der Kuratorin Ruth Diehl eine Mitarbeiterin der Sicherheitszentrale und aus dem Mitarbeiter der Sicherheitszentrale Thomas Kaltschmidt der Kurator Deiner Ausstellung.

CHRISTIAN JANKOWSKI: Nachdem klar war, wer welche Arbeitsbereiche übernehmen wird, kam Thomas Kaltschmidt auf mich zu und fragte, wie wir denn vorgehen sollten, da er meine Arbeiten ja gar nicht kannte. Ich gab…


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