Das Huckepack-Prinzip
Fabian Stech im Gespräch mit den beiden Kuratoren der Taipeh Biennale 2010, Tirdad Zolghadr und Hong John Lin.
Alle zwei Jahre werden für die Organisation der Taipeh Biennale ein taiwanischer und ein internationaler Kurator berufen. Dieses Jahr war es der Videokünstler, Schriftsteller und Kurator Hong John Lin. Als Künstler war er bereits an der Taipeh Biennale 2004 sowie dem Rotterdam Filmfestival 2008 beteiligt und er kuratierte Taiwans Pavillon bei der Biennale in Venedig 2007. Der 1973 geborene Schriftsteller und Kurator Tirdad Zolghadr lebt in Berlin. Er hat drei Staatsangehörigkeiten (Iran, Schweiz und USA) und organisierte 2009 den Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate für die Biennale in Venedig. 2007 erschien sein erster Roman Softcore.
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Fabian Stech: Ihr habt eine Formel benutzt, um eine Biennale zu definieren: Eine E-flux Annonce + Budget x Ausstellungsfläche x Anzahl der Künstler. Ich kenne die E-Flux Annonce, und es werden 24 Künstler ausgestellt. Könnt ihr mir das Budget und die Ausstellungsfläche nennen?
Tirdad Zolghadr: (lacht) Ich kenne die Größe der Ausstellungsfläche nicht. Kennst du sie?
Hong John Lin: Nein.
T. Z. Für das Budget muss ich in der Verwaltung fragen, aber du wirst sehen, dass das Budget ausgesprochen gering ist.
Das Budget ist klein. Ist es niedriger als vor zwei Jahren und ist das Grund für die begrenzte Anzahl von Künstlern?
T. Z. Das Budget ist kleiner, aber das ist nicht der Grund. Ein Aspekt der enormen Menge von Biennalen ist der, dass versucht wird, die Anzahl der Künstler zu erhöhen, um ein maximales Medieninteresse zu erzeugen. Die Idee dahinter ist,…