Heinz-NorbertJocks
Der Dialog mit dem Staub der Welt
Ein Gespräch mit Günther Uecker
Günther Uecker, geboren 1930 im mecklenburgischen Wendorf, gehörte der ZERO-Gruppe an. Nie nur “Nagelkünstler”, sondern immer auch einer, der im Sinne von Land Art die Landschaft als Ort künstlerischer Handlungen begriff, hat er wiederholt mit Fotografen zusammengearbeitet. Zudem nimmt er immer wieder Reißaus. Mit seiner Kunst im Gepäck reist er um die Welt durch andere Kulturen. In Asien, Australien, Amerika und Afrika auf den Spuren der noch sichtbaren Erinnerung unterwegs, fotografiert er auch selbst. Für ihn ist das Fotografieren aber weniger Bestandteil seiner Kunst als ein Notieren anderer Welten, die er wieder verlässt. Mit ihm traf sich in Düsseldorf Heinz-Norbert Jocks, der Autor des Dumont-Buches “Die Archäologie des Reisens. Ein anderer Blick auf Uecker”, in Düsseldorf
Heinz-Norbert Jocks: Wenn man auf Ihren eigenen Gebrauch der Fotografie zu sprechen kommt, so muss man es in zweierlei Hinsicht tun. Zum einen gab es Fotografen, die Ihre Aktionen mit der Kamera begleiteten oder filmten. Zum anderen fotografieren Sie auf Ihren Reisen auch selbst.
Günther Uecker: Oft war es einfach so, dass Fotografen, die ich gar nicht kannte, kamen, weil sie wussten, dass ich etwas mache. So, wie wenn ein Unfall fotografiert wird, fotografierten sie, was ich mache. Für mich war das insofern interessant, als ich von außen ja nicht sehe, was ich mache. Und so konnte ich es einmal von außen mit Hilfe eines mir fremden Fotografen nacherleben.
Arbeiteten Sie immer schon mit der Panoramakamera?
Nein, die kam erst viel später. Zunächst hatte…