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Kunstforum-Gespräche · von Ingo Arend · S. 370 - 372
Kunstforum-Gespräche , 2013

Die Öffentlichkeit muss neu erfunden werden

Die Hitze des Marktes und das gute Brot von Istanbul
Vasif Kortun, Kurator und Direktor von Salt-Istanbul im Gespräch mit Ingo Arend

Vasif Kortun, geboren 1958, ist einer der wichtigsten Kuratoren für türkische Gegenwartskunst. Zusammen mit Beral Madra und René Block gehört er zu den Kuratoren, die entscheidend dazu beigetragen haben, die neue türkische Kunstszene der 90er-Jahre national und international sichtbar zu machen. Er ist Gründungsdirektor des SALT-Zentrums für Kunst, Architektur und Wirtschaft in Istanbul, der vormaligen Platform Garanti, einem von der Garanti-Bank getragenen Ausstellungsort für Gegenwartskunst. 1992 und 2005 kuratierte er die Istanbul-Biennale (2005 zusammen mit Charles Esche), 2008 die Taipei-Biennale. In diesem Februar kuratierte er den türkischen Schwerpunkt auf der Kunstmesse Arco in Madrid: „Focus Türkiye“. 2004 erschien von Kortun der Gesprächs-Band: „Szene Türkei: Abseits, aber Tor! (zusammen mit Erden Kosova).

***

Ingo Arend: Herr Kortun, erinnern Sie sich noch an das Jahr 1992?

Vasif Kortun: Sehr gut sogar.

Sie kuratierten damals die Istanbul-Biennale. Sie gilt als ein Nukleus der neuen türkischen Kunstszene. Wie sah die damals aus?

Die Kunstszene damals war ganz anders konstruiert. Es gab damals nur sehr wenig Institutionen, die zeitgenössische Kunst unterstützt haben: Ein paar Galerien, eine Akademie für Bildende Künste, die Marmara-Kunsthochschule, die sich am Bauhaus orientierte. Trotzdem war es eine sehr gute Zeit. Ich kam aus Amerika, hatte meine Ausbildung beendet. Hüseyin Alptekin, der 2007 verstorbene Künstler war ganz wichtig. Ali Akay begann in der Stadt als Kurator und Soziologe zu arbeiten.

Heute ist Istanbul eine international gefragte Kunststadt. Wie erklären Sie sich…


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