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Kunstforum-Gespräche · von Fabian Stech · S. 386 - 392
Kunstforum-Gespräche , 2013

Diese Ausstellung ist eine politische Ausstellung

Ein Gespräch mit dem Sammler und Galeristen Michael Werner im MAM Paris

von Fabian Stech

Das Interview mit Michael Werner fand in der Ausstellung seiner Sammlung im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris statt. Michael Werner äußerte sich freimütig zu den Umständen seiner 127 Kunstwerke umfassenden Schenkung an das MAM Paris, zu seiner Entwicklung als Kunsthändler, zur Wechselwirkung zwischen seiner Sammlung und den von ihm vertretenen Künstlern und der Idee des Privatmuseums.

***

Fabian Stech: Sie waren heute in Paris, weil Sie die Medaille der Stadt Paris verliehen bekommen haben?

Michael Werner: Ja, man hat mir gesagt, es sei etwas sehr Seltenes und der Bürgermeister hat eine Riesenrede gehalten. Der Bürgermeister in Paris, das ist ja wie früher einmal Louis XIV. Es war sehr Französisch. Ich habe zum Direktor des MAM Fabrice Hergott gesagt, die Ehrenlegion wäre besser, da bekomme ich im Restaurant wenigstens einen Platz ohne vorher zu reservieren. Ich wollte die Medaille zuerst gar nicht annehmen: Fabrice Hergott hat mich überredet und es dem Bürgermeister erzählt und Bertrand Delanoë nutzte das dann als Aufhänger für seine Rede.

Hier beginnt also die Ausstellung?

Ja, eigentlich sollte sie mit drei ganz besonderen Antiquitäten anfangen. Im Katalog sind zwei Texte zu diesen Stücken erschienen, doch letztendlich sind sie gar nicht in die Ausstellung aufgenommen worden. Es handelt sich um ein nationales Heiligtum, den Doucet Sekretär, dass sogenannte „beste Möbel“ von Karl Friedrich Schinkel, den sogenannten Adlerlüster von Schinkel, und eine große Tazza . Die beiden Texte berichten über diese…

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