Eine kuratorische Praxis des Nicht-Wissens
Elke aus dem Moore im Gespräch mit Susanne Boecker
Elke aus dem Moore ist seit 2008 Leiterin der Abteilung Kunst des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa). Sie ist verantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung des internationalen Ausstellungsprogramms des ifa, der ifa-Galerien in Stuttgart und Berlin und der Förderprogramme im Bereich der Bildenden Kunst. Ihr kuratorischer und programmatischer Ansatz folgt dem Prinzip der Begegnung, des Austauschs und des Dialogs. Die Verschränkung von globalen Fragestellungen mit lokalen Erfahrungen und Praktiken bestimmen die programmatische Ausrichtung der Arbeit im Bereich Kunst des ifa.
Susanne Boecker sprach mit Elke aus dem Moore über die Kunstvermittlung des ifa, das nicht nur Ausstellungen organisiert, sondern auch die Online-Plattform NAFAS [www.universes-in-universe.org/deu/nafas/] betreibt und jetzt mit einem neuen Online-Magazin für zeitgenössische Kunst aus Afrika an den Start geht.
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Susanne Boecker: Seit 10 Jahren betreibt das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Kooperation mit Universes in Universe das Online-Magazin Nafas. Es ist der aktuellen Kunst gewidmet, die in islamisch geprägten Ländern und Regionen vom Maghreb bis zum Nahen Osten, von Zentralasien bis Südostasien, wesentliche Ausgangs- und Bezugspunkte hat. Ist Nafas also ein Spezial-Magazin für islamische Kunst?
Elke aus dem Moore: Nein. In diesem Online-Magazin geht es nicht um „islamische“ Kunst, sondern um zeitgenössische Kunst aus einem Kulturkreis, der stark vom Islam geprägt wird, und um individuelle Positionen von Kunstschaffenden, die aus islamisch geprägten Ländern und Regionen stammen und dort ihre kulturelle Heimat bzw. wesentliche Ausgangs- und Bezugspunkte ihres Schaffens sehen.
Welche Rolle spielt das Nafas – inzwischen – für die Kunstszene in der…