Heinz-Norbert Jocks
Dorothea Breick / Stefan Höller
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
5.9. – 9.10.1998
Im Grunde genommen leuchtet es nicht ein, warum Dorothea Breick, geboren 1961 in Münster, und Stefan Höller, geboren 1964 in Hagen, in den Kunstverein zu einer sogenannten Dialogausstellung eingeladen wurden. Weder findet ein beide Ansätze befruchtender Dialog statt, noch sind erhellende Parallelen erkennbar, die beim Sehen im Kopf ein effektives Echo auslösten. Weder hier noch dort müssen wir uns einen Sehweg durch ein Erlebnisdickicht schlagen. Die Kommunikation zwischen den Räumen, in denen jeder mit seiner Kunst für sich bleibt, erweist sich als uneingelöstes Versprechen. Darüberhinaus stellen die in ihrer Qualität letzlich nicht wirklich überzeugenden, eher drittklassigen Werke eine Wiederholung dessen dar, was man zu genüge kennt. Insgesamt werden weder Auge noch Geist zu irgendetwas provoziert. Der Hinweis darauf, beide Künstler dokumentierten Gegenwart, hielten Zeit an und konservierten Überkommendes, ist so allgemeingültig und schwammig, wie die Resultate blutleer und unbeseelt. Da sich beide, wenn auch jeder anders, zu sehr im Banne der Kunstgeschichte bewegen und zu wenig von ihrem individuellen Blick auf die Welt, wie von ihnen erlebt, einbringen, mangelt es an einer Ästhetik, die auf etwas Eigenes zielt und dabei so ausdrucksstark ist, daß es einen zum Hinsehen regelrecht verdammt.
Im Raum von Höller liegen zu einem losen Ensemble vereint hier lieblos abgehauene Säulenfragmente und dort Restblöcke von Mauerwerk neben Ornamenten des nunmehr abgerissenen Kunstpalastes herum. Wie gesammelte Reliquien dienen sie der Erinnerung an das, was nun nicht mehr ist, versehen mit einer leichten Prise viel…