ALEXANDER BRAUN
Eric Fischl
“The Krefeld Project”
Museum Haus Lange / Haus Esters, 12.10.2003 – 25.1.2004
Es ist in Europa seltsam still geworden um die amerikanischen Malerstars der 1980er Jahre wie David Salle, Julian Schnabel, Ross Bleckner und Eric Fischl. Man scheint sich im Wohlstand eingerichtet zu haben, seine Galerien zu beliefern und ansonsten größere Herausforderungen zu meiden. Zumindest Eric Fischl hat sich jetzt mit einem ambitionierten Doppelschlag zurückgemeldet. Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt eine erste Retrospektive mit Arbeiten von 1979 bis 2001, darunter solche Ikonen wie “Sleepwalker” (1979) und “Bad Boy” (1981), die seinen Ruhm maßgeblich begründet haben. Die Kunstmuseen der Stadt Krefeld übertreffen diesen Auftritt mit zwölf neuen großformatigen Gemälden, die Fischl in den Jahren 2002 und 2003 speziell in und für die Räume des Haus Esters angefertigt hat. Mit den beiden Ausstellungen absolviert Fischl seine ersten Museumsausstellungen seit mehr als 10 Jahren und befindet sich künstlerisch im Zenit seiner Karriere.##### Zehrten seine frühen Arbeiten von der Energie des Affronts – im doppelten Sinn: inhaltlich, weil er die Abgründe der amerikanischen Mittelschicht sezierte; formal, weil er in Opposition zum minimalistischen und konzeptuellen Zeitgeist der späten 70er auf einer figürlichen Malerei beharrte -, so gerieten ihm seine Themen während der 90er Jahre etwas betulich. Reisen nach Indien und Italien hinterließen ihre Spuren und es wurden Porträts von Freunden und Bekannten angefertigt, darunter z.B. auch ein Gemälde des Schauspielers Steve Martin in Shorts und T-Shirt, der seinerseits erklärter Fischl-Sammler (und Leihgeber in Wolfsburg) ist: nichts, für das sich Fischl schämen müsste und handwerklich…