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Ausstellungen: Wuppertal · von Claudia Posca · S. 361 - 361
Ausstellungen: Wuppertal , 1996

Claudia Posca
Frank Dornseif

»Plastiken und Zeichnungen«
Von der Heydt-Museum, 17.11.1995 – 21.1.1996

Je nachdem, wie man die Plastiken Frank Dornseifs (geboren 1948 in Radevormwald) wahrnimmt, ob als entmaterialisierte Skulpturen oder als zeichnerische Entwürfe im Raum, fest steht, daß beide Sichtweisen provoziert werden. Dabei ist es immer wieder die menschliche Gestalt, die als Ausgangsstoff des Bildnerischen erscheint, um sich in elementarisierter Weise zu transparenten Figuren und Figurenarrangements aus Armiereisen zu verwandeln.

Am Anfang steht eine Zeichnung, die als Projektion auf die Wand geworfen wird, um im nächsten Schritt auf Pergamentpapier in Umrissen nachgezeichnet zu werden. Das auf der Fläche Entstandene wiederum liefert buchstäblich den Grund für die weitere Ausführung der Idee in der Dreidimensionalität. Frank Dornseif nämlich nutzt die zeichnerische Vorlage als Orientierungsplan beim Schweißen seiner Plastiken. Herunterfallende Funken verletzen das Pergament und machen es zum Spurenträger des Arbeitsprozesses, was die Wuppertaler Ausstellung mit den sechs gezeigten, großformatigen Pergamentarbeiten eindringlich belegt.

Und wie schon am klassizistischen Lineament der Zeichnungen zu sehen, halten auch die Plastiken nicht länger an der körperlichen Façon des Menschen fest, wie sie traditionell als Sitz des Schönen und als Ausdruck des Expressiven gilt. Statt dessen wird die Bewegung des Menschen im Raum, auch jene zur Ruhe gekommene im Stehen oder Liegen, zum zentralen Ansatzpunkt einer Beschreibung des Wesens Mensch. Es sind energetisch besetzte Aktionen, auf die die Plastiken Frank Dornseifs abzielen, wenn sie, Arme, Beine, Hände oder ganze Körper auf ein lineares Minimum reduzierend, den Raum dynamisieren und so dem Betrachter Bewegung, Energie und Figürlichkeit in einem Augenblick nahebringen. Bei…



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