Georg Dietzler
Austernpilzarchitekturen und Wassertropfenkonzerte als erlebbare Realformen von Utopien
Ein Gespräch mit dem Künstler-Kurator von Uta M. Reindl
Ob mit Laubplastiken aus den frühen 1980er Jahren oder den seit 1984 kuratierten audiophonen Interventionen – immer geht es dem Künstlerkurator Georg Dietzler um ortsbezogene Versuchsanordnungen, die über die phänomenologische Untersuchung von Kunstwahrnehmung hinaus die Grenzerweiterung einer Kunst erlauben, die in der Arte Povera, Land – und Earth Art wurzelt. Zu den künstlerischen Arbeiten Dietzlers, der in Großbritannien, in den USA und in Finnland Projekte realisierte, zählen gartenarchitektonische Konzepte oder sich selbst kompostierende Skulpturen wie Architekturen. Georg Dietzler, der sich als einen forschenden Künstler begreift, gibt künstlerische Antworten auf die aus den Fugen geratende Natur, entwickelt gesellschaftliche und ökologische Zukunftsmodelle. Natur- und Umweltstudien werden da integrativer Bestandteil des künstlerischen Prozesses. Das auf Recherche basierende Verfahren bringt „reale“ Tatsachen zum Vorschein. Ähnlich wie Dietzlers Installationen und Environments nicht für den White Cube geschaffen sind, sucht dessen kuratorische Praxis wohl kaum den klassischen Konzertraum mit den oft partizipativ angelegten Klangkunstprojekten und Klangkunstreihen. Diese umfassen ortsbezogene Musik, intermediale Konzerte, Tanzperformance, Klang- wie Medienkunst, die von ihnen evozierten Seh- und Hörachsen lassen den Raum ganz neu erfahren. Als Mitbegründer und kuratorischer Berater der Klangkunstgalerie rachel haferkamp in Köln erschuf der in Köln lebende und arbeitende Künstler-Kurator eine bedeutende Plattform für internationale Klangkunst im rheinischen Raum. Seit der Schließung von rachel haferkamp in 2007 bespielt der dezidiert soziopolitisch engagierte Künstlerkurator verstärkt den Stadtraum mit umfassenden Klangkunstfestivals – und agiert gerne als Netzwerker, auch als Berater von Kulturprojekten schlechhin.
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Uta…