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Ausstellungen: Düsseldorf · von Beate Ermacora · S. 344 - 344
Ausstellungen: Düsseldorf , 1992

Beate Ermacora
Grenville Davey

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, 1.2. – 22.3.1992

Das Werk des 1961 geborenen Engländers Grenville Davey ist gerade über jene Aspekte, in denen es konzeptuell und spielerisch das Kunstwerk auf seine Rolle im konsumorientierten Alltag befragt, in Traditionen und jüngste Tendenzen der britischen Kunst und ihres Geistes eingebettet.

Vornehme, kühle Distanziertheit in Formgebung und Oberflächenbehandlung ist für den Gesamteindruck, den man bei der Ansicht der Skulpturen-Objekte gewinnt, maßgeblich. Ein wenig verloren und vereinzelt wirkend, sind sie im Raum und entlang der Wände sparsam plaziert. Die durchgängige Konzentrierung auf ein geometrisierendes Vokabular ruft den Charakter strenger, ja hermetischer Geschlossenheit der Skulpturen, die zunächst den Blick an ihren Oberflächen abprallen lassen, hervor. Da gibt es elegant poliertes Mahagoni- und Eichenholz oder eine gleichmäßig glatt aufgetragene, die Werke überziehende Lackierung in grau-blau oder weiß. Grelles wird vermieden.

In der Stützung auf konstruktive Formen der Moderne entwickelt Grenville Davey seine Skulpturen maßgeblich aus dem Motiv des Kreises. Unter Zuhilfenahme desselben entstehen Körper, die in verschiedenen Variationen die klassischen Probleme der Bildhauerei thematisieren. Neben einem geschlossenen Holzzylinder steht sein in zwei Hälften geteiltes Pendant. Aus der Verschmelzung zweier solcher Figuren hat sich ein nierenförmiges Objekt ergeben. Die Fläche von an der Wand lehnenden Scheiben ist durch einen Vorsprung gebrochen. Die hier noch direkt an den Körper gebundene überkragende Rahmung verselbständigt sich andernorts zu, nur an wenigen Stellen gepunkteten Ringen.

Die aufgeworfenen Fragenkomplexe sind bei Davey eng an die optisch-haptischen Qualitäten der verwendeten Materialien gekoppelt. Was den künstlerischen Ansatz bereits allgemein beschrieben hat, verdeutlicht sich…


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