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Artikel
Magazin · von Fabian Stech · S. 493
Magazin , 2001

Hitchcock et l’art

In der Ausstellung, die bis zum 24 September 2001 im Centre Pompidou zu sehen ist, wird davon ausgegangen, dass Hitchcock einer der großen Bildschöpfer des zwanzigsten Jahrhunderts ist. Nicht die bildende Kunst, aus der Hitchcock wie viele andere Filmemacher seine Inspiration und seine bildgestalterischen Ideen herleitet, gibt seinen Filmen einen Sinn, sondern seine Filme setzen die Kunstgeschichte in neues Licht. So jedenfalls formuliert es zugespitzt Dominique Païni, mit Guy Cogeval Herausgeber des Katalogs. Das ist letztlich auch der philosophische Sinn des Untertitels “Fatale Koinzidenz”, bildende Kunst ist nicht mehr Mittel des Films, sie wird vielmehr erst durch den Film zur interpretierbaren Spur. Hitchcock macht deshalb den Symbolismus des Fin de siècle genauso wie die Kunst der Präraffaeliten und den Surrealismus auf seine Weise neu lesbar. Die nach Motivkreisen geordnete Gegenüberstellung von Bildern aus Filmen und Beispielen der Fotografie, der Malerei und Bildhauerei legt das vor allem für das Auge und die Konkupiszenz des Sehens in “Rear Window” und “Psycho” eindruckvoll dar. Doch es ist die Benutzung von Stilmitteln und “visuellen Paradigmen” die Hitchcock auszeichnet. Dominique Païni untersucht in seinem Artikel die “Transparence” oder Rückprojektion ein Verfahren, bei dem die Schauspieler vor einem matten Bildschirm arbeiten, auf den von hinten vorher aufgenommene Bilder projiziert werden. Er weist nach, dass dieses von Hitchcock bevorzugte Stilmittel keinesfalls nur zum bequemen Arbeiten im Studio diente, sondern eine aktive Infragestellung des Zuschauers ist. Die Rückprojektion ist in ihrer Künstlichkeit der Romantik und der Repräsentationsform des Panoramas verbunden. In jedem Film Hitchcocks erfüllt sie…

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