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Ausstellungen: New York · von Melanie Puff · S. 400 - 400
Ausstellungen: New York , 2006

Melanie Puff
Jessica Rankin

»The measure of every pause«
P.S.1, New York, 9.2. – 5.6.2006

Die Nacht in “Nocturne” kommt in ein sanftes Dunkel-Blau-Violett gehüllt, durchscheinend und von zarten Sternen-Landschaften durchwebt. Sie erscheint still und ruhend und doch von allerlei Stimmen, Farben und Lauten erfüllt: ANENDLESSRELEASEOFLANGUAGE (ein endloses Freisetzen von Sprache), ALLTHESEPLACESALLTHESENAMES (alle diese Orte, alle diese Namen), THESESUBTILESHIFTSINMEANING (diese subtilen Verschiebungen der Bedeutung) – ein kontinuierliches, pausenloses Fliessen, Vernetzen und Überlagern von Dingen, Situationen und Orten. Da, wo jede Unterbrechung zu fehlen scheint, kommt der Pause als Zwischenraum und Übergangsritual eine wichtige Aufgabe zu: sie wird zum Ruhepol, zum Ort der Leere, der Stillstand und Verortung ermöglicht. Jessica Rankin erkundet in ihren bestickten, großformatigen Organza-Arbeiten mit der Nadel die Leerstellen und Übergänge des Stoffes, um sie entweder durch Auslassungen zu akzentuieren oder aber durch farbige Fäden zu nahtlos aneinander gesetzten Wortreihen und Symbolen zu verbinden – und damit die Leere zu überwinden.

Rankin, 1971 in Australien geboren, aber mittlerweile in New York heimisch, erstellt in einem aufwändigen Arbeitsprozess mit Nadel und Faden Hybride mit Anklängen an Landschaft, Manuskript, Tapisserie und Ornament. Ihre auf den ersten Blick leicht und zugänglich wirkenden, so genannten “Brain Maps” stellen sich bei näherer Betrachtung als genau das heraus: komplizierte Kartographien vernetzter gedanklicher Spiele und Assoziationen, die zu verfolgen nicht immer zu schlüssigen Ergebnissen führt. Vielmehr soll “The measure of every pause”, Rankins erste Einzel-Ausstellung in einem Museum, wohl gerade auf das Nicht-Logische hinweisen – und damit auf einen Überschuss und Rest, der sich der Sprache und…


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