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Titel: Malerei · von Heinz-Norbert Jocks · S. 213 - 216
Titel: Malerei , 2005

Heinz-Norbert Jocks
Jörg Ernert

Immer noch Mitten in der Ausbildung

Heinz-Norbert Jocks: Warum hast du in Leipzig studiert?

Jörg Ernert: Mit Sechzehn bewarb ich mich 1991 an der HGB in Leipzig, nachdem ich eine Absage nach der anderen für eine Handwerkerausbildung bekommen hatte. In Halle an der Hochschule Burg Giebichenstein hätte ich Abitur oder schon eine dreijährige Berufsausbildung gebraucht. Kaum angenommen, konnte ich mir nichts Besseren mehr vorstellen. Alles lief sehr ruhig. Von den Umbrüchen im Hochschulwesen war anfangs kaum etwas zu spüren. Es wurde nach Modellen gezeichnet und gemalt. In den grafischen Werkstätten herrsche von früh bis spät eine fruchtbare Arbeitsatmosphäre. Der Schwerpunkt lag eindeutig auf praktischem Arbeiten.

Wie erlebtest du den Fall der Berliner Mauerl?

Für mich kam er genau richtig. Die Zeit nach der Wende wirkte auf mich so ruhig wie ein orientierungsloses Treiben bei Windstille.

Erinnerst du die Situation, wo du zum ersten Mal mit Kunst in Berührung kamst?

Nein, der Übergang von der Kinderzeichnung zur Bewerbungsmappe war fließend. Zahlreich waren die Museumsbesuche mit Eltern, bis ich selber loszog, um mir Originale anzusehen. Übrigens übte meine Mutter, die selbst in den frühen 80er Jahren an der HGB Leipzig bei W.Tübke, A.Rink und D.Burger studiert hatte, ehe sie in Ausstellungsgestaltung/Gebrauchsgrafik diplomierte, einen großen Einfluss auf meine künstlerische Laufbahn aus.

Wie wichtig waren dir die Maler aus der DDR?

In den Schulbüchern waren sie alle abgedruckt. Bei W. Mattheuer, dessen Bilder ich bereits als Kind sah, gefielen mir sowohl die Klarheit als auch die atmosphärische Weite. Durch die Mitgliedschaft in einem Kunstverein kam ich als Dreizehnjährige mit…


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von Heinz-Norbert Jocks

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