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Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 294 - 295
Ausstellungen: Wien , 2014

Franz Thalmair
Josef Dabernig

»Rock the Void«
Mumok, Wien, 6.6. – 14.9.2014

Mit der Akribie eines Wissenschafters – geradezu zwänglerisch – und der ästhetischen Präzision eines Architekten – geradezu perfektionistisch – vermisst der 1956 in Kärnten geborene und heute in Wien lebende Künstler Josef Dabernig seit den späten 1970er-Jahren sein Umfeld. „Rock the Void“ lautet der Titel seiner Retrospektive im Mumok, in der nicht nur bildhauerische, fotografische, filmische und textuelle Arbeiten der vergangenen mehr als 40 Jahre zu sehen sind, sondern in der der Künstler mit einer das Museum umfassenden Installation seine unterschiedlichen künstlerischen Handlungsfelder miteinander in Beziehung setzt. Als verbindendes Element hierfür dient ihm Architektur.

Wie der Titel „Rock the Void“ verspricht, werden BesucherInnen von einem vermeintlich leerem Raum empfangen. Weiße, sich nach hinten verjüngende Kuben strukturieren diesen auf der einen Seite und dienen als Behältnisse für die Filme Dabernigs sowie für seine Fotografien, Zeichnungen, Architekturentwürfe, Materialsammlungen und Listen, die allesamt in Vitrinen gezeigt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite dasselbe Szenario ein zweites Mal. Die Verjüngung entwickelt sich hier jedoch gegenläufig. Dasselbe architektonische Thema ein drittes Mal auf der darüber liegenden Ebene des Museums – umgekehrt installiert. Wiederholung und Variation sind nicht nur für das Display maßgeblich, sondern ziehen sich durch das gesamte Schaffen Dabernigs. Die skulpturale Architektur, die er für das Mumok entwickelt hat, ist gleichzeitig Leinwand, auf der in selbstreflexiver Manier die eigenen künstlerischen Methoden – Ordnung, Vermessung, Strukturierung und Systematisierung – mit den Mitteln der Kunst zur Disposition gestellt werden.

Im Inneren der weißen Würfel, mit denen der Künstler die…



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