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Ausstellungen: Wien · von Dieter Buchhart · S. 340 - 341
Ausstellungen: Wien , 2005

Dieter Buchhart
Katya Sander

The Most Complicated Machines Are Made of Words
Machtkonstruktionen in Architektur und Medien

Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK),
28.1. – 27.3.2005

Nach marxistisch-leninistischer Lesart ist der Kapitalismus die höchstentwickelte Form der Klassengesellschaft. Er entspringt aus Produktionsverhältnissen, die einerseits auf dem Privateigentum an den Produktionsmitteln infolge des Besitzes von Kapital beruhen und andererseits auf der Ausbeutung in Form der Lohnarbeit, wobei die Arbeit nicht der Entfaltung der Menschen, sondern der Schaffung von Mehrwert und Profit sowie dem Kreislauf und der Akkumulation von Kapital dient. Doch was bedeutet Kapitalismus nach dem Untergang der kommunistischen Planwirtschaft in einer auf Gewinnmaximierung ausgerichteten globalen Wirtschaft, in welcher der Kapitalismus als das scheinbar einzig gültige und überlebensfähige System verstanden wird?

Dieser Frage nähert sich Katya Sander in ihrem Projekt „What is Capitalism?“, einem von drei im Museum Moderner Kunst in Wien gezeigten Videoprojekten, an. Dabei verflicht die in Kopenhagen und Berlin lebende Künstlerin die Frage nach der Grundlage unseres Wirtschaftssystems mit den Kommunikationswegen der heutigen Mediendemokratie. Eine Reporterin, die Künstlerin selbst, bittet in der scheinbar endlosen Ödnis einer flachen weitläufigen Landschaft PassantInnen um eine Definition von Kapitalismus. Die Szene wird durch die beiden die Projektion flankierenden verspiegelten Wände tatsächlich ins Unendliche verlängert, wobei auch die BetrachterInnen Teil der Szenerie werden, sich nicht dem Diskurs entziehen können. Die in der Totale nahezu verschwindenden Interviewerin und Befragten suchen sich in der absurden Aufnahmesituation komplexesten Fragestellungen anzunähern. So reicht auch die Spannweite der Antworten von der Unveränderlichkeit der Ausbeutung durch den Kapitalismus bis hin zu der Vermutung,…




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