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Titel: Inszenierte Fotografie II · S. 90 - 91
Titel: Inszenierte Fotografie II , 1986

Lydia Shouten

Das künstlerische Universum von Lydia Scheuten setzt sich aus einer Vielzahl von Facetten und Schichten und Sphären zusammen. Der Begriff ‘Bildende Kunst’ reiche nicht aus, meint Tineke Reijnders, um auch nur eine ungefähre Vorstellung von ihrer künstlerischen Tätigkeit zu vermitteln. Lydia Schouten überschreitet die Grenzen der künstlerischen Disziplinen, der Gattungen und der Medien. Sie nutzt Elemente des Theaters ebenso wie des Films, der Musik, der Zeichenkunst sowie der Fotografie. Lydia Schoutens künstlerisches Universum manifestiert sich als eine Art Vorführung fiktiver Wirklichkeiten aus Hollywoodfilmen, Comics und ‘wilder’ Fantasie. »Selbst spielt Lydia Schouten darin die Hauptrolle … Es geht ständig um Aktionen, um energiegeladene Handlung auf des Messers Schneide. Lydia Schouten ist ein extrovertierter Performer, der einen sehr direkten Angriff auf die Aufmerksamkeit des Publikums unternimmt. Sie will gefallen, schockieren, Angst machen, kurzum den Zuschauer mitnehmen auf dem Strom der Suggestionskraft herrlicher Tagträume und aufregender Alpträume« (Tineke Reijnders). Aus den Versatzstücken einer künstlichen Realität setzt Lydia Schouten in einer Mischung von Ernsthaftigkeit und leiser Ironie eine künstliche Wirklichkeit zusammen, die sich wie der ironische Kommentar zum Quell ihrer Inspiration verhält. »Auf heitere Weise betont Schouten den falschen Schein der Filmromantik: In spärliche Spitzen gekleidet, spielt sie eine Liebesszene mit einem gut aussehenden Helden, der jedoch aus Pappe ist. Die Sorgfalt, mit der diese Künstlerin ihre Installationen gestaltet, und die technische Qualität der Fotos und Videobänder verleihen ihrer humoristischen und relativierenden Annäherungsweise eine glaubwürdige Struktur. Gleichermaßen bilden die Klischees der Massenkultur eine feste Grundlage für einen subjektiven Gebrauch. Das banale Entertainment wird…

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