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Ausstellungen: Braunschweig · von Michael Stoeber · S. 326 - 327
Ausstellungen: Braunschweig , 2010

Michael Stoeber
Matti Braun

»Salo«
Kunstverein Braunschweig, 4.9 – 14.11.2010

Matti Braun ist ein Stimmungsmeister von hohen Gnaden. Er schafft stille, poetische Räume von großem ästhetischem Reiz. Wenn er in ihnen unterschiedliche Wirklichkeiten zusammenbringt, entfalten sie nicht selten die Kraft surrealer Metaphern, die aus der Logik des Traumes in unsere Gegenwart herübergewandert zu sein scheinen. Man kann sich als Betrachter sehr gut auf sie einlassen, ohne Näheres über sie wissen zu müssen. Brauns puristische Räume mit ihren wenigen Bildern und Objekten wirken wie lauter Anfänge zu Geschichten, die dem Betrachter Lust machen, sie sich weiter zu erzählen. Oder besser noch, sie sind wie Haikus, jene japanischen Kurzgedichte, die durch die Kraft und Rätselhaftigkeit ihrer Verse gleichermaßen unsere Sinne wie unseren Geist herausfordern. So, wenn wir einen, von dem Künstler mit spiegelnden Messingplatten ausgelegten Raum betreten und das magische Gefühl haben, übers Wasser zugehen. Neben und vor uns schwimmen farbige Schmetterlinge. Ihre Bilder projizieren an den Wänden befestigte Schaukästen, in denen sie als Präparate in Reih und Glied geordnet sind wie in einem naturhistorischen Museum. Die Schmetterlingskästen präsentiert der Künstler zusammen mit dunklen Bildern, „Atoll 9“ (2008), deren schwarze Rechecke mit ihren triangulären Strahlen an Bühnen erinnern und in paradoxer Weise wie eine erzählende Minimal Art anmuten. Sie sind nicht auf Leinwand gemalt, sondern der Künstler hat sie als Batiken gefertigt. Ein weiteres Mal treffen wir bei unserem Rundgang durch den Kunstverein Braunschweig auf Batiken. Dieses Mal auf historische Tücher aus Indonesien, deren interkulturelle Formen Zeugnis ablegen von den vielfältigen Begegnungen Asiens und…



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