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Titel: Inszenierte Fotografie II · S. 146 - 147
Titel: Inszenierte Fotografie II , 1986

Max Aufischer

Obwohl Max Aufischer die Motive seiner Bilder der sichtbaren Wirklichkeit entnimmt, kann man ihn nur in sehr eingeschränktem Maße als einen ‘realistischen’ oder gar ‘dokumentarischen’ Fotografen bezeichnen. Er greift zwar nicht verändernd in den Realitätsprozeß ein, er inszeniert die Wirklichkeit nicht, doch begegnet er ihr mit einem technischen Kunstgriff, der das vertraute Bild der Wirklichkeit – im Sinne der Fotografie vertrautes – wandelt. Er blitzt das, was er für seine Aufnahme benötigt, sozusagen aus der sichtbaren, gelegentlich dank einsetzender Finsternis nur schwer sichtbaren Wirklichkeit heraus. Das bildnerische Ergebnis ist frappierend, und der künstliche, ja gespenstische Eindruck, den seine fotografischen Bilder hinterlassen, erfährt seinen ‘thrill’ durch die Verwendung der Farbe. In seinen ‘geblitzten’ Farbbildern erscheint Bekanntes mit einem Mal als unbekannt, und manche Gegenstände der Realität ‘heller als tausend Sonnen’.

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