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Ausstellungen: Karlsruhe · von Reinhard Ermen · S. 403 - 403
Ausstellungen: Karlsruhe , 2001

Reinhard Ermen
MINIMAL ART

Minimal Art aus den Sammlungen FER, Froehlich und Siegfried Weishaupt
museum für neue kunst (zkm karlsruhe), 17.3. – 6.0.2001

Etwa drei bis viermal im Jahr akzentuiert das ‘museum für neue kunst’ im ‘zkm karlsruhe’ seine Bestände im Austausch mit seinen Sammlungen und Sammlern neu. Vorangegangen waren in diesem Sinne zuletzt Franz West, im Kontrast dazu hieß es Minimal Art, Sylvie Fleury wird folgen. Mit Carl Andre, Donald Judd, Sol Lewitt und Dan Flavin beschränkte, besser: konzentrierte sich die Kuratorin Christiane Jürgens auf die Hauptfiguren der Minimal Art. Ohne Raumnot, primär geleitet von den konstruktiven Lineaturen des lichten Baues wurden die 22 Arbeiten zu ebener Erde im zweiten Lichthof und darum herum ausgebreitet. Im diskursiven Sicherheitsabstand des ersten Lichthofs zwei expressive Alternativen: Georg Baselitz und John Chamberlain.

Originell ist so eine Ausstellung nicht aber naheliegend! Anders gesagt: Unabgelenkt durch Kuratoreneitelkeit, niedrige Decken, das horror vacui neuer Museumsarchitekturen oder andere Platzängste war der Blick auf ein exquisites Ensemble möglich. Die Begrifflichkeit des Klassischen drängte sich auf. Das sind nicht nur ‘Klassiker’ der Minimal Art, sondern Höhepunkte ihrer Zeit. Es findet in gewisser Weise statt eine imitatio naturae, diese ‘primary structures’ sind idealisierte mimesis des Industriezeitalters, eine “Zweckmäßigkeit ohne Zweck” (Kant). The classic is now! Das heißt, diese Heroen waren in sich selbst ruhende Protagonisten des letzten Jahrhunderts. Ihre Ideen sind uns nah, die darin enthaltenen Reinheitsgebote werden zur Klarstellung immer wieder mal gebraucht, ihre Formen sind archetypisch. Und obwohl von diesen Figuren jede für sich steht, ist eine andeutend fraktionierende Sichtweise…



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