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Gespräche mit Künstlern · von Emmanuel Mir · S. 184 - 195
Gespräche mit Künstlern , 2016

Mischa Kuball

Die toxikologische Kraft der Kunst

Kunst im öffentlichen Raum als Handlung,
als Dialog und als Gift

Ein Gespräch von Emmanuel Mir

Vorschnell wird die Arbeit von Mischa Kuball in exklusive Verbindung mit Lichtkunst gebracht. Seit Anfang der 1990er Jahre hat der Düsseldorfer Künstler zahlreiche Lichtinstallationen im internationalen Kontext realisiert und wird 2016 mit dem deutschen Lichtkunstpreis des Kunstmuseums Celle geehrt. Dieser mediale Schwerpunkt darf aber nicht einen anderen, wichtigen Aspekt Kuballs Kunst in den Schatten stellen: die Bedeutung des öffentlichen Raums. Stets ging es in seinen Aktionen und Interventionen um eine Begegnung mit der Bevölkerung und einer Hinterfragung der politischen Relevanz von Kunst in der agora. Eine neue Publikation im distanz Verlag fokussiert sich nun auf diesen Bereich der Produktion von Mischa Kuball und fasst die Reihe der sog. public preposition-Werke zusammen. Im Gespräch erläutert er seine aktuellen Projekte, resümiert fünfundzwanzig Jahre künstlerische Präsenz im öffentlichen Raum und reagiert auf die dortige, latente Instrumentalisierung von Kunst.

EMMANUEL MIR: Zunächst möchte ich auf deine Aktualität zurückkommen. Welche Projekte stehen an, woran arbeitest du gerade? 

MISCHA KUBALL: Es gibt einige Projekte, an denen ich seit drei, vier Jahren oder länger arbeite, die entweder eine lange Vorbereitungszeit haben oder als langwieriger Prozess angelegt sind. Eines davon ist Solidarity Grid in Christchurch, Neuseeland, das sich auf die zwei großen Erdbeben im September 2010 und im Februar 2011 bezieht. Die Katastrophe wurde in Europa nicht wirklich wahrgenommen, weil sie sich kurz vor Fukushima ereignet hat. Für mich bestand die Herausforderung darin, zu hinterfragen, wie man auf solche Ereignisse überhaupt…

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